Vorwurf Geheimnisverrat gegen den Justizminister
Potsdam. Im NSU-Untersuchungsausschusses des Landtags ist am Donnerstag der Verdacht aufgekommen, Justizminister Stefan Ludwig (LINKE) sei einst im Jahr 2000 maßgeblich an der Enttarnung des V-Mannes »Piatto« beteiligt gewesen sei. Konkret gehe es um die Frage, ob Ludwig in seiner Zeit als Landtagsabgeordneter vom Verfassungsschutz dienstlich über den V-Mann »Piatto« informiert wurde und die Information weitergegeben habe, erklärte der CDU-Abgeordnete Jan Redmann am Freitag. »Die Enttarnung des V-Mannes Piatto hat schweren Schaden angerichtet und war möglicherweise sogar strafbar. Aus unserer Sicht hat die gestrige Beweisaufnahme den Verdacht gegen Justizminister Ludwig erhärtet. Wir halten daher eine zeitnahe Vernehmung des Ministers für zwingend erforderlich.« Ludwig saß früher in der Parlamentarischen Kontrollkommission, die den Geheimdienst überwachen soll und dazu Hinweise erhält, die nicht nach außen getragen werden dürfen. Der Politiker ist allerdings für stets bürokratisch hyperkorrektes Verhalten bekannt. Der Vorwurf passt überhaupt nicht ins Bild. Schon vor Jahren hieß es, Ludwig sei einst von Neonazis bedroht worden und empfinde eine gewisse Dankbarkeit für den Verfassungsschutz, gerettet worden zu sein. Ludwig war nun für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.