- Politik
- Linke in der Türkei
Razzia gegen Studierende
Verhaftungen an staatlicher Universität in Istanbul
Berlin. In den frühen Morgenstunden des Sonntag sind an der staatlichen Boğaziçi-Universität im europäischen Teil Istanbuls mehrere Studierende verhaftet worden. Dies berichtete unter anderem die türkischsprachige Webseite »Sendika.org«, Augenzeugen sprachen gegenüber »nd« von drei Verhaftungen. Demnach seien um sechs Uhr morgens mehrere Schlafsäle auf dem Universitätsgelände und Wohnungen von Sicherheitskräften gestürmt worden. Die Razzia richtete sich gegen mutmaßliche Unterstützer einer sozialistischen Studierendenvereinigung mit dem Namen »Marksist Fikir Topluluğu«.
Nur einen Tag zuvor, am Samstag, hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan öffentlich angekündigt, dass man gegen »kommunistische Terroristen« an der Universität vorgehen werde. Diese sollten nicht mehr dort studieren dürfen, so Erdoğan. Zuvor hatten die Studierenden am Donnerstag gegen eine Aktion anderer Studierender protestiert, die nach der Einnahme des nordsyrischen Afrins durch die türkische Armee am Campus Süßigkeiten verteilt hatten, um so den »Sieg« zu feiern. Bereits nach dieser Protestaktion waren sieben der linken Studierenden am Donnerstag und Freitag verhaftet worden, vier von ihnen befinden sich seitdem in Polizeigewahrsam. nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.