Ex-Präsident Lula vor dem Aus
Gericht in Brasilien lehnt Antrag auf Haftaufschub ab
Brasilia. Brasiliens Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva kann demnächst wegen Korruption ins Gefängnis kommen. Der Oberste Gerichtshof lehnte am Donnerstag einen Antrag des 72-Jährigen ab, bis zum Abschluss eines Berufungsverfahrens gegen eine zwölfjährige Haftstrafe auf freiem Fuß zu bleiben. Die Richter trafen ihre Entscheidung mit sechs gegen fünf Stimmen. Das Urteil ist auch ein Rückschlag für die Wahlpläne des derzeit beliebtesten Politikers Brasiliens. Lula will bei der Präsidentenwahl am 7. Oktober kandidieren. Ein 2010 erlassenes Gesetz verbietet jedoch Verurteilten in zweiter Instanz bis acht Jahre nach dem Urteil, bei Wahlen anzutreten. Der Ex-Präsident (2003-2010) liegt in Umfragen mit bis zu 36 Prozent deutlich vorn.
Lula war im Januar in zweiter Instanz zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Er verfolgte den Urteilsspruch im Fernsehen - in der Zentrale der Metallarbeitergewerkschaft in São Bernardo do Campo, wo er in den 70er Jahren seine Laufbahn als Gewerkschaftsführer begonnen hatte. dpa/nd Seite 7
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