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KZ-Gedenkort in Lieberose eröffnet

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Die sowjetischen Truppen nahten. Vom KZ-Außenlager Lieberose trieb die SS etwa 1500 Häftlinge auf einen Todesmarsch ins rund 200 Kilometer entfernte Hauptlager Sachsenhausen. 1342 Häftlinge, die krank oder zu schwach waren, erschoss die SS noch gleich in Lieberose. Es geschah zwischen dem 2. und dem 4. Februar 1945. Weitere Häftlinge sind unterwegs oder bei der Ankunft in Sachsenhausen ermordet worden. Die 1342 Todesopfer von Lieberose waren überwiegend Juden.

Am Kiefernweg in Jamlitz-Lieberose ist ein neuer Gedenkort für diese 1342 Menschen fertiggestellt worden. Am Montagnachmittag - nach Redaktionsschluss dieser Seite - sollte er eröffnet werden. Eine französische Delegation des Verbandes der KZ-Überlebenden von Sachsenhausen und ihrer Angehörigen wollte daran teilnehmen, ebenso wie es Peter Fischer vom Zentralrat der Juden tun wollte und Brandenburgs Kulturstaatssekretärin Ulrike Gutheil.

Der Gedenkort, finanziell gefördert vom Kulturministerium mit insgesamt 80 000 Euro, ist eine Erweiterung der bereits seit 2003 vorhandenen Dokumentationsstätte mit Freiluftausstellung. Die Erweiterung orientiert sich nach einem Entwurf des Architekten Martin Bennis an der Lage einer historischen Lagerbaracke. Auf Stelen sind Zitate von Augenzeugen und Tätern des Massenmordes zu lesen.

Laut vorbereiteter Rede wollte Staatssekretärin Gutheil erklären: »Die Erweiterung ist auch eine Reaktion auf die Anschläge in den vergangenen Jahren. Wir machen damit deutlich, dass solche Attacken keinen Erfolg haben werden: Dieser Erinnerungsort bleibt und wird gestärkt.« Der Ort sei auch eine Mahnung, was passiert, wenn einer Gesellschaft Menschlichkeit, Mitgefühl und Toleranz verloren gehen.

Das KZ-Außenlager Lieberose wurde 1943 eingerichtet, als in der Gegend für den Bau eines Truppenübungsplatzes der Waffen-SS Arbeitskräfte benötigt wurden. 6000 bis 10 000 Häftlinge mussten unter unmenschlichen Bedingungen schuften.

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