Nicht gerade unterbezahlt

Simon Poelchau über die Vergütungen der Aufsichtsratchefs

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Paul Achleitner hat also als Aufsichtsratschef der Deutschen Bank vergangenes Jahr 800 000 Euro erhalten. Immerhin hat er für den mäßig erfolgreichen Job, den er da gemacht hat, nicht noch eine Gehaltserhöhung bekommen. Im Schnitt haben die Chefkontrolleure der 30 größten börsennotierten Unternehmen 5,7 Prozent höhere Vergütungen als noch 2016 erhalten, wie aus einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung HKP hervorgeht. Ihr Gehalt lag dadurch 2017 bei durchschnittlich 408 000 Euro.

Manch einer mag sich fragen, ob diese Gehälter gerechtfertigt seien. Schließlich machten die Chefkontrolleure einen wichtigen Job und verdienten weitaus weniger als Vorstandschefs. Doch sind auch Millionengagen für Konzernlenker angesichts eines Durchschnittsjahresgehalts für Vollzeitbeschäftigte von rund 45 000 Euro hierzulande maßlos übertrieben. Zudem ist es nicht so, dass Aufsichtsräte mit ihrem Job ausgelastet sind. Vielmehr haben sie mit ihrem Posten meist einen gut dotierten Nebenjob, der bei Managern gerne auch am Ende ihrer Karriere steht - irgendwo zwischen einem Posten als Vorstandsvorsitzender und dem Ruhestand. Achleitner etwa konnte sich als Allianz-Chef eine goldene Nase verdienen, bevor er als Oberkontrolleur zu Deutschen Bank kam. Zudem sitzt er wie andere Konzernkontrolleure auch noch in weiteren Aufsichtsräten. Unterbezahlt sind er und seine Kollegen also nicht.

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