System

  • Lesedauer: 1 Min.

Um Politik zu machen, braucht man neben Idealen auch Gegner oder Feinde. Die Klugen unter den politisch Aktiven wissen, dass die Feinde im Kapitalismus nicht immer konkrete Personen sein müssen. Ihnen ist bewusst: nicht der Miethai, der Bonze, der Banker oder »die da oben« sind die Hauptschuldigen, sondern ganz klar: das System in Gänze. Freilich stimmt das. Nicht etwa die Gier oder der böse Wille einiger weniger sind für das Elend der Welt verantwortlich, sondern das hat systematische Gründe: Ausbeutung, Profitzwang usw. - fragt mal beim Kapital-Lesekreis nach. Dieses Wissen bewahrt die Linke vor verkürzter Kapitalismuskritik, die ohnehin viel zu häufig in dämlichen Antisemitismus umschlägt.

Doch was ist es eigentlich, dieses System? Wenn man dauernd davon spricht, was das System macht und tut und wie ausbeuterisch und schrecklich es doch ist, wird es geradezu ein autonomes Subjekt, das uns Menschen entgegentritt. Woher das System aber seinen Willen hat, bleibt dabei offen. Fast scheint es wie ein unüberwindbarer Gegner, vor dem wir wie das Kaninchen vor der Schlange erstarren. Aber damit ist auch nichts gewonnen. Und soviel Trübsal braucht man auch nicht blasen, denn Systeme sind, das ist das Gute, veränderbar. chw

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Mehr aus: Das APO-Lexikon
- Anzeige -
- Anzeige -