Verlieren verboten im Ostderby

Erzgebirge Aue empfängt Dresden zum Abstiegsduell

  • Lesedauer: 2 Min.

Aue. Zwei Endspiele bleiben der SG Dynamo Dresden und dem FC Erzgebirge Aue noch. Es geht um den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga. Es geht gegen den Absturz in die Drittklassigkeit. Am Sonntag treffen die beiden Klubs in Aue aufeinander: Es ist ein Ostderby. Es ist prestigeträchtig. Diesmal ist es noch mehr. Für die sächsischen Zweitligaklubs gilt am Sonntag: Verlieren verboten.

In Dresden träumten einige im Umfeld nach dem Rekordaufstieg und der besten Zweitligaspielzeit der Vereinsgeschichte mit Platz fünf im Vorjahr wohl schon vom Erstligaaufstieg. Offizielles Ziel von Trainer Uwe Neuhaus: Spieler und Team weiterentwickeln.

Die Gründe für den Abstiegskampf sind bei der SGD komplex: Der Abgang von drei Leistungsträgern konnte nicht kompensiert werden. Dazu kommt immenses Verletzungspech. Mit Sören Gonther und Pascal Testroet fielen fest eingeplante Stützen verletzt schon frühzeitig lange aus. Auffällig sind zudem die Vielzahl an Muskelverletzungen fast über die gesamte Saison, weswegen Neuhaus sein Team fast jede Woche umstellen musste. Automatismen lassen sich dabei nur bedingt erlangen. Hinzu kommen ein teilweise fahrlässiger Umgang mit Torchancen sowie leichtfertige Fehler und Unsicherheiten in der Abwehr. Trotz spielerischer Dominanz wurden unzählige Punkte zu leicht hergeschenkt. Weiterhin wird auf das gesetzt, was das Team auch in den vergangenen zwei Jahren stark gemacht hat. Im altbewährten 4-3-3-System will man die notwendigen Punkte mit dominantem Ballbesitz-Fußball holen.

In Aue ist die Antwort immer dieselbe: Das Ziel im Erzgebirge ist stets der Klassenverbleib. Eine Saison in der zweiten Liga zu spielen, hat dort ungefähr die Bedeutung, wie andernorts eine Teilnahme an der Champions League. Entsprechend wurde der Kader zusammengestellt und die Mannschaft geformt. Ihr war von Anfang an klar, dass es bis zum Schluss nur um den Klassenverbleib gehen würde.

Insofern ist man beim FC Erzgebirge nicht unzufrieden. Denn der Klub steht gerade da, wo er sein wollte: Als 15., mit einem Punkt weniger als Dynamo auf Rang zwölf, über dem ominösen Strich. Den Klassenverbleib hat Aue noch selbst in der Hand. Doch es gibt eben auch eine andere Seite: Denn Aue hätte nach einem famosen Zwischenspurt mit acht Spielen ohne Niederlage schon längst gesichert sein können. Doch die Mannschaft erlaubte sich zuletzt drei Spiele, in denen Einsatz und Wille nicht bei 100 Prozent waren. Dann können die »Veilchen« nicht gewinnen, da ihr Spiel auf Kampf und läuferischem Einsatz fußt. Dazu kamen fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen und zuletzt viele Karten inklusive Sperren. dpa/nd

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