WDR prüft Vorfälle

Belästigungsvorwürfe

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Der WDR will die im »Spiegel« erhobenen Belästigungsvorwürfe gegen den Leiter des Programmbereichs Fernsehfilm, Kino und Serie, Gebhard Henke, prüfen. Der WDR habe seit Mitte vergangener Woche Hinweise auf mögliche sexuelle Belästigung durch Henke erhalten, teilte der WDR mit. Diesen sei der Sender umgehend intensiv nachgegangen. In der Folge hätten mögliche Betroffene auch konkrete Vorfälle geschildert.

Sechs Frauen werfen dem vom WDR freigestellten Leiter des Programmbereichs Film sexuelle Belästigung vor. Die Frauen sagten dem »Spiegel«, sie seien von Henke betatscht und begrapscht worden. Henke habe ihnen an den Po oder an den Bauch gefasst, er habe angedeutet, sie zu fördern, und dafür offenbar körperliche Zuwendungen erwartet. Die Vorwürfe reichen laut »Spiegel« von 1990 bis mindestens 2015. Bisher war nicht bekannt, was Henke konkret vorgeworfen wird. Eine der Frauen, die im »Spiegel« Belästigungsvorwürfe erheben, ist die Autorin Charlotte Roche. Sie habe Henke 2013 in Köln kennengelernt. »Er gab mir die rechte Hand und legte mir die linke gleichzeitig fest mitten auf den Po«, sagte Roche dem Magazin. Sie habe versucht, sich wegzubewegen, doch er habe sich mitbewegt. Sie mache sich Vorwürfe, damals nichts gesagt zu haben.

Fernsehdirektor Jörg Schönenborn halte die Schilderungen der Frauen »für gravierend und glaubwürdig«, teilte der WDR mit. Henke habe Vorwürfe, die ihm bekannt seien, in ersten Gesprächen bestritten. »Selbstverständlich wird er zeitnah zu den einzelnen Anschuldigungen angehört«, hieß es weiter. Zudem ermutigte der Sender mögliche Betroffene, sich beim Sender zu melden. epd/nd

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