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- Kunststandort Lichtenberg
Ein falsches Signal
Jürgen Amendt über den Streit um eine Lichtenberger Galerie
Seit zwei, drei Jahren boomt der Kunststandort in der Lichtenberger Herzbergstraße - viele Künstler und Kunsthandwerker, die sich die steigenden Mieten in den Innenstadtbezirken nicht mehr leisten konnten, sind auf das Gelände am Rand des Landschaftsparks Herzberge gezogen. In der unmittelbaren Nachbarschaft befindet sich das Dong Xuan Center, ein vietnamesisches Handelszentrum mit kleinen Geschäften und Restaurants. Jahrelang war das Zentrum nur ein Geheimtipp für Berliner, doch mittlerweile verweisen auch Touristenführer auf dieses »Klein-Vietnam« in Lichtenberg.
Das alles kann man für ein Anzeichen einer Gentrifizierung sehen. Die Lichtenberger Stadtentwicklungsstadträtin Birgit Monteiro (SPD) sieht das offenbar so. Dass in Berlin dort, wo sich zunächst das künstlerische und migrantische Prekariat angesiedelt hat, später Makler und Immobilienhändler aufschlagen, ist altbekannt. Mit der Androhung drastischer Geldbußen gegen eine Kunst-Stiftung wird man diesen Prozess allerdings nicht aufhalten. Im Gegenteil: Ist die Haubrok Foundation erst weg, könnten die Mieten erst richtig steigen.
Birgit Monteiro hat aber möglicherweise mit ihrem Angriff auf die Haubrok Foundation noch mehr als das Vertrauen eines Kulturunternehmers in den Standort Lichtenberg untergraben. Die Zählgemeinschaft aus SPD, Linkspartei und Grünen im Bezirk war von Anfang an zerbrechlich; dass SPD und Linkspartei nicht gut miteinander können, ist ein offenes Geheimnis. Der Graben zwischen SPD und Linkspartei ist jetzt noch breiter und tiefer geworden.
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