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Israelischer Fußballklub benennt sich nach Trump
Erstligist Beitar Jerusalem dankt US-Präsident für Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt des Staates Israel
Jerusalem. Als Dank für die Anerkennung Jerusalems als Israels Hauptstadt durch US-Präsident Donald Trump will sich der Erstligist Beitar Jerusalem umbenennen in »Beitar Trump Jerusalem«. Dies teilte der Club am Sonntag auf seiner Facebook-Seite mit. »70 Jahre hat Jerusalem auf internationale Anerkennung gewartet«, hieß es in der Stellungnahme. Trump habe einen mutigen Schritt unternommen und Jerusalem als »ewige Hauptstadt des Volkes Israel anerkannt«. Andere Länder folgten nun seinem Beispiel.
Trump habe »echte Liebe für das israelische Volk und seine Hauptstadt« bewiesen. Daher freue sich der Fußballclub, »eines der prominentesten Symbole der Stadt, den Präsidenten für seine Liebe und Unterstützung mit einer eigenen Geste zu ehren«. Besitzer Eli Tabib und Manager Eli Ohana hätten beschlossen, »dem Club den Namen des amerikanischen Präsidenten hinzuzufügen, der Geschichte gemacht hat«, hieß es in der Stellungnahme. »Wir haben die größte Liebe für den Präsidenten, und sie wird siegen.«
Der Topclub gilt als sehr rechts und Fans haben immer wieder mit rassistischen Ausfällen vor allem gegen Araber Empörung ausgelöst. Israels Fußballverband hatte in der Vergangenheit betont, man gehe gegen solche Vorfälle vor.
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In einem historischen Alleingang hatte Trump im Dezember Israel als Hauptstadt Israels anerkannt. Daraufhin kam es zu schweren Unruhen in den Palästinensergebieten. Die Palästinenser beanspruchen den 1967 von Israel eroberten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt eines künftigen eigenen Staates. Israel beansprucht hingegen die ganze Stadt als seine »ewige, unteilbare Hauptstadt«. Trump hat allerdings betont, der künftige Grenzverlauf müsse in Verhandlungen beider Seiten geklärt werden.
Israel will bereits einen Platz nahe der neuen US-Botschaft in Jerusalem, die am Montag eröffnet werden soll, nach Trump benennen. Außerdem soll eine Haltestelle in Jerusalem den Namen des US-Präsidenten erhalten. dpa/nd
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