Krieg spenden

Heckler & Koch soll versucht haben, Exporte durch Zahlungen an Parteien zu ermöglichen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Einen besseren Ausgangspunkt für ihren »Staffellauf gegen Rüstungsexporte« hätten die Friedensaktivisten wohl kaum wählen können: Am Pfingstmontag startete im baden-württembergischen Oberndorf am Standort des Waffenherstellers Heckler & Koch der Protestlauf »Frieden Geht!«. Mit der Aktion, die über 1000 Kilometer quer durch Deutschland führt und in Berlin enden soll, wollen die Friedensaktivisten auf die Rolle Deutschlands als einem der führenden Länder beim Rüstungsexport aufmerksam machen und gleichzeitig für ein Ende derartiger Ausfuhren demonstrieren.

Heckler & Koch tut sich dabei in den letzten Jahren nicht nur durch unternehmerische Erfolge in diesem Mord(s)geschäft hervor, sondern gerät auch immer wieder mit (mutmaßlich) illegalen Förderungen des weltweiten Absatzes seiner Produkte in die Schlagzeilen. Seit Kurzem stehen ehemalige Manager des Unternehmens wegen des Verdachts auf illegale Waffenexporte in mexikanische Unruhe-Provinzen vor Gericht.

Bisher nur Manager. Denn zu möglichen Verstrickungen politisch Verantwortlicher - sprich Bestechlichkeit - laufen bisher lediglich Ermittlungen. Und die ziehen sich hin. So sei laut Aussage der Staatsanwaltschaft Stuttgart vom Dienstag nicht davon auszugehen, dass diese »in absehbarer Zeit« abgeschlossen würden. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft betonte zudem, dass es keinerlei Anhaltspunkte für einen Anfangsverdacht gegen politische Verantwortliche in Deutschland gegeben habe. Doch Recherchen unter anderem von Report Mainz erhärten nun den schon lange gehegten Verdacht, dass Heckler & Koch seinen Geschäften mit Mexiko durch Geld auf die Sprünge helfen wollte: mit Parteispenden an CDU und FDP. mdr

Seite 5

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.