Sprudelnd
Man-Booker-Preis
Die polnische Schriftstellerin Olga Tokarczuk ist mit dem britischen Man-Booker-International-Preis ausgezeichnet worden. Die Jury ehrte die 56-jährige Autorin für ihren Roman »Unrast«. Tokarczuk beschreibt darin die Reiselust und das Nomadentum moderner Menschen. Der mit 50 000 Pfund (umgerechnet rund 57 000 Euro) dotierte Preis geht zu gleichen Teilen an die Autorin sowie ihre Übersetzerin Jennifer Croft. Tokarczuk ist Psychologin und hat bereits 1989 ihr erstes Buch, einen Gedichtband, veröffentlicht. Seitdem hat sie allein acht Romane geschrieben. Sie ist zudem die Organisatorin eines Literaturfestivals in Polen.
Den Roman »Unrast« zu lesen, werde für jeden ein Erlebnis sein, sagte die Jury-Vorsitzende Lisa Appignanesi. Es sei ein »lebhaftes, sprudelndes, geistreiches und fantasievolles Buch«, sagte Appignanesi. Zur Jury gehörten in diesem Jahr neben der Vorsitzenden der Royal Society of Literature, Lisa Appignanesi, auch der deutsche Lyriker und Übersetzer Michael Hofmann, der Schriftsteller Hari Kunzru, der Literaturkritiker Tim Martin sowie die Autorin Helen Oyeyemi. Nominiert waren neben Tokarczuk die französische Autorin Virginie Despentes, die südkoreanische Schriftstellerin Han Kang, der ungarische Autor László Krasznahorkai, der spanische Schriftsteller Antonio Muñoz Molina sowie der irakische Autor Ahmed Saadawi.
Der Man-Booker-Preis ist einer der wichtigsten Literaturpreise Großbritanniens und wird seit 1969 an britische Autoren vergeben. Seit 2005 werden mit dem Man-Booker-International-Preis nicht-englischsprachige Literaten geehrt. Im vergangenen Jahr wurden der israelische Schriftsteller David Grossman und seine Übersetzerin Jessica Cohen für das Buch »A Horse Walks Into a Bar« ausgezeichnet. epd/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.