Tage der offenen Hände beim BAMF

Dolmetscher und Vermittler sollen Geld kassiert haben

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Bremen. In der Affäre um unrechtmäßige Asylbescheide beim Flüchtlingsbundesamt (BAMF) sollen ein Dolmetscher und ein Vermittler die Hand aufgehalten haben. Wie aus einem Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Bremen hervorgeht, wird der Bremer Dolmetscher verdächtigt, von Ausländern, die ihm ein zweiter Beschuldigter vermittelte, 500 Euro dafür erhalten zu haben, dass er »falsche Angaben insbesondere zur Identität und den Einreisedaten aufnahm, beziehungsweise übersetzte«. Der Vermittler soll von den Antragstellern angeblich selbst 50 Euro kassiert haben.

Ein weiterer Asylbewerber hatte gegenüber dem Magazin »Spiegel« von einer Geldzahlung berichtet: Er habe demnach an einem in die Affäre verstrickten Rechtsanwalt aus Hildesheim 1000 Euro in bar bezahlt und wenige Monate später Flüchtlingsschutz in Bremen erhalten.

Die Bremer BAMF-Außenstelle darf aktuell keine Asylanträge mehr bearbeiten. Das Amt steht im Verdacht, zwischen 2013 und 2016 mindestens 1200 Menschen ohne ausreichende Grundlage Asyl gewährt zu haben.

Die Menschenrechtsorganisation »Pro Asyl« warnte indes davor, die Schuld angesichts der Unregelmäßigkeiten nur bei den Mitarbeitern des BAMF zu suchen. Vielmehr habe das Kanzleramt und Bundesinnenministerium die Behörde unter einen enormen Druck gesetzt, »die Verfahren im Schweinsgalopp durchzuführen«, sagte Geschäftsführer Günter Burkhardt der dpa. Agenturen/nd

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