Angela, komm wieder!

Markus Drescher über den Rückzug des Staates und Fragestunden

  • Lesedauer: 2 Min.

»So schade wie es ist, es ist halt zu Ende. Ich komm’ ja wieder«, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Ende ihrer Befragung durch den Bundestag. Wiederkommen und sich persönlich den Fragen der Parlamentarier stellen, das sollte sie auf jeden Fall. Und nicht nur sie, sondern auch künftige Regierungschefs und -chefinnen. Regelmäßig, so oft wie möglich und institutionalisiert. Als kleiner Baustein zum Abbau der mittlerweile nicht nur mehr schleichenden Entfremdung zwischen Teilen der Bevölkerung (weit über Pegida und AfD hinausgehend) und der Demokratie. Diese hat laut Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einem Interview mit der »Zeit« mittlerweile historische Dimensionen angenommen: »Demokratie verlangt Kritik und braucht Opposition, aber manches in den sozialen Medien erinnert in der Sprache inzwischen an die Missachtung und Verächtlichmachung der demokratischen Institutionen in der Weimarer Demokratie.« Was danach mit welchen Folgen kam, ist bekannt.

Deshalb dürfen die Bürger, die sich gegen Rechtsruck und einfache Antworten stemmen, von den Repräsentanten des Staates und seinen Institutionen nicht allein gelassen werden. Sie selbst müssen ebenso darum kämpfen, dass verlorenes Vertrauen zurückgewonnen wird. Dafür müssen sie den Menschen wieder bieten, was dem neoliberalen Kürzungswahn im Zeichen der Schwarzen Null zum Opfer fiel: Verlässlichkeit, Kompetenz, Erreichbarkeit - schlicht das Gefühl, nicht allein gelassen zu werden.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -