• Politik
  • Proteste gegen Diskriminierung

Zehntausende demonstrieren bei Gay-Pride-Paraden

In mehreren europäischen Städten sind Schwule, Lesben und Transsexuelle auf die Straße gegangen

  • Lesedauer: 2 Min.

Bukarest. Bei Gay-Pride-Paraden in mehreren europäischen Hauptstädten haben am Samstag tausende Menschen für die Rechte von Homosexuellen demonstriert. An der Spitze von rund 3000 Menschen in der rumänischen Hauptstadt Bukarest gingen Adrian Coman und Clai Hamilton. Das schwule Paar - ein Rumäne und ein US-Bürger - hatte am Dienstag vom Europäischen Gerichtshof Recht bekommen.

Das Gericht hatte geurteilt, dass einem mit einem Unionsbürger verheirateten Nicht-EU-Bürger das Daueraufenthaltsrecht in der EU nicht verweigert werden dürfe. Mit Blick auf die Aufenthaltsfreiheit von Unionsbürgern und ihren Familienangehörigen umfasse der Begriff des Ehegatten auch homosexuelle Partner. Mitgliedstaaten dürften zwar Homoehen erlauben oder nicht erlauben, aber nicht die Aufenthaltsfreiheit eines Unionsbürgers beeinträchtigen.

Auch in Athen gingen tausende Menschen auf die Straße, um »alle Formen der Weiblichkeit« zu feiern. Zum ersten Mal war die Fassade des Parlaments auf dem Syntagma-Platz in den Regenbogenfarben angestrahlt. Angelehnt an die MeToo-Debatte gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen richtete sich das Motto der 14. Gay-Pride-Parade in der griechischen Hauptstadt gegen Frauenhass.

In Rom versammelten sich ebenso tausende Schwule, Lesben und Transgender auf den Straßen. In Italien hatten kürzlich Äußerungen des neuen Familienministers Lorenzo Fontana für Empörung gesorgt. In einem Interview mit der Zeitung »Corriere della Sera« hatte er erklärt, homosexuelle Paare mit Kindern würden nach italienischem Recht nicht als Familien anerkannt.

Friedliche Paraden gab es auch in Litauen, Kroatien, Bulgarien und Polen. In Warschau demonstrierten mehrere tausend Menschen gegen Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender, aber auch von Frauen, Minderheiten und Behinderten. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.