Unten links
So ein Migrationshintergrund beschert einem immer wieder unerwartete Augenblicke. Die Verwunderung über das Lob, als in Deutschland Geborener die Landessprache auch tatsächlich zu beherrschen, flaut nach einigen Malen etwas ab. Erstaunlich wird es allerdings, wenn nach mehreren Jahrzehnten absoluter Ignoranz der Sachbearbeiterin des Bürgeramtes bei der Beantragung eines Passes auffällt, dass die geforderte leserliche Unterschrift so ein komisches Dings auf dem S hat. Gedruckt sieht das dann so aus: Š. Steht sogar in der Geburtsurkunde. Doch den Passbehörden war es bisher immer zu anstrengend, das Sonderzeichen herauszusuchen. Die neue Aufmerksamkeit wirkt zunächst erfreulich. Ob sie größerem Respekt oder schärferen internen Vorschriften geschuldet ist, bleibt jedoch offen. In der B-Note gibt man als Kunde allerdings deutliche Abzüge, wenn man deswegen noch einmal extra antanzen muss. Die gelungene Überraschung ist aber respektabel. nic
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.