• Politik
  • Seenotrettung im Mittelmeer

Frankreich will Geflüchtete von der »Aquarius« aufnehmen

Recht auf Asyl soll in Spanien geprüft werden / Streit mit Italien wegen blockierter Häfen

  • Lesedauer: 2 Min.

Paris. Frankreichs Regierung hat Bereitschaft signalisiert, Flüchtlinge vom Hilfsschiff »Aquarius« aufzunehmen. Bedingung sei, dass sie die Kriterien für das Recht auf Asyl erfüllen, erklärte das französische Außenministerium am Donnerstag. Die Situation der einzelnen Migranten solle noch in Spanien geprüft werden, wo das Schiff am Samstag anlegen wird. Wegen hohen Wellengangs musste das Schiff noch einmal den Kurs ändern. Weitere 40 Geflüchtete sitzen auf einem Schiff der US-Marine fest. Auch für sie gibt es bislang keinen Hafen.

Seit dem Wochenende harren auf der »Aquarius« im Mittelmeer 629 Flüchtlinge aus. Sowohl Italien als auch Malta hatten sich geweigert, das Schiff in ihren Häfen anlegen zu lassen. Italiens neuer Innenminister Matteo Salvini von der rechten Lega hatte am Montag gesagt, er wolle »dem Schleusertum ein Ende« bereiten. Das Vorgehen richte sich aber nur gegen ausländische Hilfsorganisationen.

Ärzte ohne Grenzen betreibt die »Aquarius« gemeinsam mit der französischen Hilfsorganisation SOS Mediterranée. Spanien erklärte sich am Montag bereit, die Flüchtlinge aufzunehmen.

Wegen Italiens Weigerung, die Geflüchteten an Land kommen zu lassen, war ein Streit zwischen Rom und Paris entbrannt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte Italien »Zynismus und Verantwortungslosigkeit« vorgeworfen. Italien beschuldigte im Gegenzug Frankreich, selbst zu wenige Flüchtlinge aufzunehmen und drohte, ein für Freitag geplantes Treffen des italienischen Regierungschefs Giuseppe Conte mit Macron abzusagen. Später beschlossen beide Seiten, an dem Treffen festzuhalten. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -