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Späte Befreiung
Uruguay enttäuscht gegen tapfere Ägypter, gewinnt am Ende dennoch mit 1:0
Gimenez traf vor 27 015 Zuschauern in Jekaterinburg in der 89. Minute per Kopf und rettete den Südamerikanern den Erfolg gegen einen sehr zweikampfstarken Gegner, bei dem Superstar Mohamed Salah nach seiner Schulterverletzung aus dem Champions-League-Finale auf der Bank bleiben musste. Zwar hatten die Südamerikaner die deutlich besseren Chancen, vor allem Angreifer Luis Suárez vom FC Barcelona scheiterte drei Mal knapp. Aber Ägypten hielt lange stark dagegen. »Sie waren sehr stark und haben gut verteidigt, aber wir haben sie nicht unterschätzt«, sagte der Torschütze.
Ausgerechnet an seinem Geburtstag musste Salah, Afrikas Fußballer des Jahres, auf seine WM-Premiere verzichten. Seine Schulterverletzung ließ einen Einsatz von Beginn an noch nicht zu. Und ohne ihren großen Star blieb das Offensivspiel der Nordafrikaner weitgehend glanzlos. In der Defensive stand der Außenseiter aber recht stabil. Nun hoffen die Ägypter, dass ihr bester Spieler am Dienstag gegen Gastgeber Russland zu seinem Debüt bei einer Weltmeisterschaft kommt.
Der zweimalige Weltmeister aus Uruguay, der erst zum zweiten Mal in der Geschichte auf eine Mannschaft Ägyptens traf, setzte auf die junge Mittelfeldreihe um Rodrigo Bentancur von Juventus Turin. Für Rekordspieler Maxi Pereira kam der ehemalige Profi von Eintracht Frankfurt, Guillermo Varela, als Rechtsverteidiger zum Einsatz.
Der Rekordafrikameister vertraute im Tor nicht auf Stammkeeper Essam El-Hadari, der mit 45 Jahren ältester WM-Spieler werden könnte, sondern auf Mohamed El-Schenawi, der erst sein viertes Länderspiel bestritt - und eine gute Leistung zeigte.
Die Südamerikaner lebten in der Offensive von ihren beiden Stürmern Suarez und Edson Cavani. Alle gefährlichen Aktionen Uruguays liefen über die beiden Routiniers. Die besten Chancen vergab Suarez nach einem Eckball in der 24. Minute, als er nur das Außennetz traf und direkt nach der Pause, als er El-Schenawi anschoss. Insgesamt fehlte der Mannschaft allerdings gegen die auf Torsicherung bedachten Ägypter Tempo und Kreativität.
Den Afrikanern boten sich bei Kontern durchaus Gelegenheiten, doch ohne Salah fehlte dem Team von Trainer Hector Cuper die Torgefährlichkeit. Bei Uruguay sollten die beiden eingewechselten Routiniers Carlos Sanchez und Cristian Rodriguez für neuen Schwung sorgen, doch die wenigen Chancen, die sich den Südamerikanern gegen die vielbeinige Abwehr der Ägypter boten, konnten Suarez, der in der 73. Minute erneut in aussichtsreicher Position scheiterte, und Co nicht nutzen. Cavani traf kurz vor Schluss per Freistoß nur den Pfosten. Und dann kam Gimenez - und erzielte den späten Siegtreffer. dpa/nd
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