Viel Spargel geerntet, aber wenig verdient
Beelitz. Für die märkischen Spargelbauern geht mit dem Johannistag am 24. Juni eine eher durchwachsene Saison zu Ende. »Es war ein sehr turbulentes Jahr«, sagte Jürgen Jakobs, Vorsitzender des Vereins Beelitzer Spargel und Geschäftsführer von Jakobs Spargelhöfen in Beelitz. Es sei viel Arbeit für wenig Geld gewesen.
»Wir sind unzufrieden mit der Saison«, sagte er in einer ersten Bilanz. Zunächst konnte wegen der Witterungsbedingungen die Ernte erst spät starten. Zum Ostergeschäft, wo traditionell die Stangen auf den Tisch kommen, konnte das Gemüse noch nicht in ausreichender Menge gestochen werden. Es sei wegen der Kälte nur sehr langsam gewachsen.
Mit dem sonnigen Wetter und zunehmender Wärme habe die Ernte dann rasant Fahrt aufgenommen. »Aber das konnte die Bauern nicht retten, denn der Preisverfall entwickelte sich dadurch extrem«, sagte Jakobs. Teilweise musste Ware zu Tiefstpreisen an den Großhandel verkauft werden, habe er von Kollegen erfahren. »Das tut weh, wenn an die Arbeit gedacht wird, die hinter uns liegt«, sagte er.
Die Preise lagen für ein Kilo im Großhandel auf dem Niveau wie vor zehn Jahren. Dabei hätten sich die Ausgaben für die Landwirte etwa durch den Mindestlohn für die Erntehelfer erhöht. Die Verbraucher profitierten von dem Überangebot an Spargel. »Das Gemüse war äußerst preisgünstig«, erzählte Jakobs. Er beklagte, dass immer weniger Erntehelfer aus Polen und Rumänien nach Deutschland kommen. Man benötige deswegen Regelungen, auch außerhalb der EU Saisonarbeitskräfte zu gewinnen. dpa/nd
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