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Ein umstrittenes Remis

Dänemark verschafft sich eine gute Ausgangsposition, hadert nach dem 1:1 gegen Australien aber mit dem Referee

  • Jörg Soldwisch, Samara
  • Lesedauer: 3 Min.

Dänemark bleibt obenauf, Australien ist fast schon down under: Die dänischen Fußballer haben nach einem 1:1-Unentschieden in ihrem zweiten Gruppenspiel gegen die Australier gute Aussichten auf den Einzug ins Achtelfinale der Weltmeisterschaft. Die nunmehr seit 17 Spielen ungeschlagenen Dänen haben in der Gruppe C vier Punkte auf dem Konto, für die Mannschaft Australiens sieht es mit lediglich einem Zähler dagegen gar nicht gut aus. »Die Enttäuschung ist natürlich da. Nach zwei Spielen müssten wir vier Punkte haben«, sagte ihr Trainer Bert van Marwijk: »Ich kann den Spielern nichts vorwerfen, sie haben gut gespielt. Normalerweise schießen wir in der zweiten Halbzeit immer noch ein Tor, aber diesmal hatten wir kein Glück.«

Dänemarks Star Christian Eriksen vom englischen Premier-League-Klub Tottenham Hotspur traf in der 7. Minute zum 1:0. Australiens Kapitän Mile Jedinak (38.) glich jedoch per Handelfmeter nach einem umstrittenen Videobeweis aus. Kurios dabei: Der Verursacher des Strafstoßes war der Leipziger Angreifer Yussuf Poulsen. Er hatte schon im ersten Spiel gegen Peru einen Elfmeter mit einem Foul verursacht und wird wegen seiner zweiten Gelben Karte im letzten Gruppenspiel am Dienstag gegen Frankreich gesperrt auf der Tribüne Platz nehmen müssen.

Jedinak beendete die Serie von Dänemarks Torwart Kasper Schmeichel, der nach 571 Minuten wieder hinter sich greifen musste. Der Australier hat nunmehr seine letzten vier Pflichtspieltore in der Nationalmannschaft vom Punkt erzielt, davor war er einmal per Freistoß erfolgreich gewesen. Der 33-Jährige hat bereits seinen dritten Elfmeter bei einer WM verwandelt - der Rekord liegt derzeit noch bei vier.

Zum Auftakt hatte Dänemark durch einen Treffer Poulsens noch 1:0 gegen Peru gewinnen können. Die Australier, die am Dienstag auf Peru treffen werden, mussten sich dagegen Mitfavorit Frankreich trotz heftiger Gegenwehr unglücklich mit 1:2 geschlagen geben.

Vor dem Anpfiff hatte van Marwijk, der auf dieselbe Startelf wie im Frankreich-Spiel setzte, seine Spieler vor der Physis der Dänen gewarnt. Diese Warnung kam bei den Schützlingen des Niederländers aber offenbar nicht an. Nach Vorarbeit von Nicolai Jörgensen schloss Eriksen gekonnt mit einem Volleyschuss ab. In den zurückliegenden 15 Spielen war er für Dänemark an insgesamt 18 Toren beteiligt: 13 davon schoss er selbst, fünf Mal gab er die entscheidende Vorlage.

Auf eine Reaktion der Australier warteten die 40 727 Zuschauer in Samara zunächst vergeblich. Die Dänen, bei denen Lasse Schöne den verletzten Mittelfeldspieler William Kvist (WM-Aus wegen Rippenverletzung) ersetzte, hatten wenig Mühe, das Spiel zu kontrollieren. Jörgensen hatte nach Vorarbeit von Henrik Dalsgaard sogar den zweiten Treffer auf dem Kopf (24.). Erst nach einer halben Stunde sorgte Robbie Kruse vom Zweitligisten VfL Bochum für erste Gefahr vor dem dänischen Tor. Der Angreifer war gut vom Herthaner Mathew Leckie bedient worden.

Kurz darauf wurde es turbulent. Poulsen bekam im Strafraum bei einem Kopfballduell den Ball aus kurzer Distanz an die Hand. Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz aus Spanien ließ das Spiel zunächst weiterlaufen. Dann jedoch schritt Videoassistent Mark Geiger (USA) ein. Lahoz schaute sich die Szene noch einmal am Bildschirm an und zeigte anschließend doch auf den Elfmeterpunkt - eine umstrittene Entscheidung. »Kein absichtliches Handspiel und demzufolge auch kein Elfmeter«, urteilte der frühere Schweizer Schiedsrichter und heutige ZDF-Experten Urs Meier.

Nach dem Seitenwechsel blieb die Begegnung offen. Martin Braithwaite kam für Poulsen, den Dänen fehlte in der Offensive aber weiterhin die Durchschlagskraft, Australien sorgte für mehr Gefahr, doch Aaran Mooy verzog knapp (71.). So hat Dänemark nun die bessere Ausgangsposition vor dem letzten Spieltag. SID/nd

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