Busse sind umweltfreundlicher

Im Öko-Vergleich schneiden Fahrzeuge des Öffentlichen Personennahverkehrs besser ab als Autos

  • Lesedauer: 2 Min.

Busse sind im Vergleich zum gesamten Autobestand in der Ökobilanz die bessere Alternative, nur moderne Kleinwagen mit geringem Verbrauch schneiden ähnlich gut ab. Das geht aus Zahlen zur Fahrgastauslastung und zum Verbrauch hervor, die der Senat auf Anfragen des FDP-Abgeordneten Marcel Luthe vorlegte.

Demnach verbrauchen Busse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) pro Person und Strecke im Schnitt ebenso viel Diesel wie manch ein Klein- und Mittelklassewagen. Dazu stellte BVG-Sprecher Markus Falkner klar: »Es ist natürlich unfair, nur modernste Autos zu betrachten. So wie unser Busbestand aus älteren und sehr aktuellen, aus größeren und kleineren Modellen besteht, so muss auch der gesamte Autobestand betrachtet werden.« Da stünden die Busse deutlich besser da.

Nach den Angaben kommen die Busse auf einen Verbrauch von 3,3 Litern Diesel auf 100 Kilometer. Bei durchschnittlicher, rein mathematischer Besetzung von 1,3 bis 1,5 Menschen - von der Studien ausgehen - erreichen manche Fahrzeuge, die laut dem ADAC Ecotest mit weniger als 5 Liter Diesel 100 Kilometer weit kommen, diesen Wert auch.

Der Verbrauch aller Autos liegt laut Bundesverkehrsministerium im Schnitt jedoch bei 7,2 Liter Benzin oder Diesel. Im Stadtverkehr dürfte der Verbrauch 8 bis 8,5 Liter betragen. Nach dieser Rechnung sind das pro Person um die 5,5 Liter - also 67 Prozent mehr als die 3,3 Liter der Busse.

Laut den Antworten des Senats und der BVG schlucken die 1388 BVG-Busse je nach Modell zwischen 41,9 und 63 Liter Diesel auf 100 Kilometer (Stand: 2017). Am meisten verbraucht ein Teil der Doppeldecker-Flotte. Aber auch die langen Gelenkbusse kommen auf 57,4 Liter Diesel pro 100 Kilometer. Am günstigsten sind normale Eindecker, die 41,9 Liter verbrauchen. Im Durchschnitt ergibt das knapp 53 Liter Dieselverbrauch. Gleichzeitig gibt die BVG an, dass durchschnittlich 16 Menschen in ihren Bussen sitzen - 3,3 Liter pro Person und 100 Kilometer. Eingerechnet sind alle Buslinien, Wochentage und Uhrzeiten. Im Berufsverkehr sind die Busse und besonders manche Linien natürlich voller. Dafür tagsüber, nachts oder am Wochenende auch deutlich leerer.

Der FDP-Abgeordnete Luthe erklärte dazu: »Die pauschale Behauptung, Busse seien in Berlin umweltfreundlicher als Pkw, ist in Berlin schlicht falsch.« dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.