Hochschulen überprüfen Ehrendoktoren

MDR stößt Recherchen in sächsischen Uni-Städten an

  • Lesedauer: 1 Min.

Dresden. Die Technische Universität Dresden sucht in ihrer Liste der Ehrendoktoren nach Akteuren es NS-Regimes. Derzeit werde geprüft, welche Personen die Würde nach heutiger Rechtslage und Bewertung nicht erhalten würden und wie man im Zweifel damit umgehe, teilte eine Sprecherin am Montag angesichts von Recherchen des MDR mit. Es gehe dabei um den Grad der Einbindung in Diktaturen oder die rechtskräftige Verurteilung wegen eines Verbrechens. Der MDR hatte über 17 entsprechende Fälle berichtet.

Auch die TU Chemnitz geht den Hinweisen nach. »Sobald die Ergebnisse der Prüfung vorliegen, werden wir weiter verfahren«, teilte ein Sprecher mit. In Einzelfällen wird ebenso an der Universität Leipzig geprüft, »wenn wir davon erfahren«, sagte ein Sprecher. Es stehe außer Frage, dass »in der NS-Zeit auch einige fragwürdige Personen« eine Ehrenpromotion erhalten haben. Deren Zahl und Namen seien schwer zu ermitteln, da viele Unterlagen verbrannt oder anderweitig vernichtet wurden. Aus juristischer Sicht spreche einiges dafür, dass sich eine Ehrenpromotion mit dem Tod erledigt, sagte der Sprecher unter Verweis auf die Uni München. dpa/nd

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