Johnson-Preis an Ralf Rothmann

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Der in Berlin lebende Schriftsteller Ralf Rothmann erhält den Uwe-Johnson-Preis 2018 für sein Buch »Der Gott jenes Sommers«. Die mit 20 000 Euro dotierte Auszeichnung soll im September in Berlin übergeben werden, teilten die Stifter des Preises am Wochenende mit. Der Roman erschien in diesem Jahr im Suhrkamp Verlag Berlin. Er erzählt das Leben einer 13-Jährigen, die 1945 mit Mutter und Schwester aus dem bombardierten Kiel fliehen muss.

Im literarischen Gesamtwerk Rothmanns spiele die »unbestechliche Erinnerungsarbeit« eine zentrale Rolle, urteilte die Jury. Der 65-jährige zeige, dass Krieg nicht allein Tod und Verletzung, Entbehrung und Angst oder die Sorge um die Angehörigen bedeutet. Er beschreibe, wie der Krieg die Seele angreife und die »ethische Sicherheit« des einzelnen bedrohe. Die Jury habe das Buch aus mehr als 100 Texten ausgewählt, hieß es in einer Mitteilung der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft, einer Kanzlei und des Humanistischen Verbands Berlin-Brandenburg, die den Preis im jährlichen Wechsel mit einem Förderpreis vergeben.

Der Johnson-Preis fördert deutschsprachige Schriftsteller, in deren Schaffen sich Bezugspunkte zu Johnsons Poetik finden. Der Autor wuchs im mecklenburgischen Güstrow auf und studierte in Rostock. 1959 zog er nach West-Berlin, später nach New York. Zu seinen wichtigsten Werken gehört der Roman »Jahrestage«. Der Uwe-Johnson-Preis wurde 1994 erstmals verliehen. Zu den Preisträgern gehören Christoph Hein, Christa Wolf, Joochen Laabs und Walter Kempowski. dpa/nd

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