Der Neue
Personalie
Der bisherige Manager Mike Manley übernimmt die Führung von Fiat Chrysler. Sergio Marchionne, 14 Jahre an der Unternehmensspitze des Autokonzerns, trat aus gesundheitlichen Gründen von allen Posten zurück. Der 54-jährige Brite Manley soll nun die Leitung der Automobilgruppe für die kommenden fünf Jahre übernehmen. Der Übergangsprozess an der Spitze des Unternehmens war zuvor bereits eingeleitet worden, da sich Marchionne 2019 von dem Posten zurückziehen wollte.
Der 1964 im britischen Edenbridge geborene Manley ist der einzige Manager bei Fiat Chrysler, der nicht aus dem Hause Fiat, sondern von Chrysler stammt. 2000 stieg Manley beim Detroiter Unternehmen ein und besetzte dort seitdem nacheinander alle Schlüsselpositionen. 2009 stieg er zum Chef von Jeep auf, der am stärksten wachsenden Marke der Gruppe Chrysler, die 2014 von Fiat übernommen wurde. Seit 2015 führt Manley auch den zum Konzern gehörenden Pick-up-Hersteller Ram. Als Spitzenmann von Fiat Chrysler wird er nun auch wieder für die nordamerikanische Region zuständig sein.
Als Oberhaupt von Jeep hat sich Mike Manley ein markennahes Image aufgebaut: sportliche Klamotten, Dreitagebart, zerzauste Haare und Baseballcap. Er tritt in große Fußstapfen: Sergio Marchionne hatte den Turiner Konzern Fiat vor dem Bankrott gerettet und ihn mit der US-Marke Chrysler fusioniert. Noch im Juni hatte der langjährige FCA-Chef eine Strategie bis 2022 vorgelegt, die vorsieht, den Absatz in den kommenden Jahren deutlich zu steigern. Dass nun Manley die Führung übernimmt, steht in Einklang mit dem vorgestellten Strategieplan, der Jeep als Goldesel des Automobilkonzerns im Fokus sieht.
Auch in einem weiteren Punkt tritt Manley ein schwieriges Erbe an: Während Marchionnes Zeit bei Fiat Chrysler wurden Vorwürfe laut, wonach der Autobauer ebenfalls bei den Abgaswerten betrogen haben soll. Den Verdacht gab es nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch in Deutschland. Bisher wies der Autohersteller die Vorwürfe stets zurück.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.