- Politik
- Außenministertreffen
Japan und Deutschland gegen nationale Alleingänge
Außenminister Heiko Maas und Taro Kono vereinbarten bei Treffen in Tokio engere Zusammenarbeit für Freihandel, Klimaschutz und Menschenrechte
Tokio. Deutschland und Japan wollen die bestehende internationale Ordnung gemeinsam gegen zunehmende nationale Alleingänge verteidigen. Die Außenminister Heiko Maas und Taro Kono vereinbarten am Mittwoch bei einem Treffen in Tokio eine engere Zusammenarbeit für Freihandel, Klimaschutz und Menschenrechte. Beide großen Wirtschaftsmächte wollen in den Staatengruppen G7 und G20 sowie in den Vereinten Nationen enger kooperieren.
Bereits in der vergangenen Woche hatten Japan und die Europäische Union zwei Abkommen zur wirtschaftlichen und strategischen Zusammenarbeit geschlossen, mit denen unter anderem die größte Freihandelszone der Welt geschaffen wird. Damit wollten beide Seiten ein Signal gegen die Abschottungspolitik von US-Präsident Donald Trump setzen, der Handelsüberschüssen der EU oder Chinas mit Strafzöllen begegnet. »Diese Abkommen sind ein wichtiges Signal unseres gemeinsamen Engagements für die regelbasierte internationale Ordnung, einschließlich des multilateralen Handelssystems«, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Außenminister.
Japan ist das erste asiatische Land, das Maas besucht. Noch am Abend sollte es nach Südkorea weitergehen. China, die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, steht nicht auf dem Programm der ersten Asien-Reise des Außenministers. Maas sagte, er habe sich ganz bewusst für Japan als erstes Reiseziel entschieden. »Mit Japan verbinden uns gemeinsame Werte, eine enge Freundschaft«, sagt er. »Es freut mich ganz besonders, dass Japan und Deutschland gerade jetzt in außenpolitisch schwierigen Zeiten noch näher zusammenrücken.« dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.