- Wirtschaft und Umwelt
- Öffentlicher Personen Nahverkehr
Estland führt kostenfreien Nahverkehr ein
In elf von 15 Regionen ist das Busfahren jetzt gratis
Tallinn. Estland führt als erstes Land in Europa einen fast flächendeckenden kostenfreien Nahverkehr ein: In elf von 15 Regionen des Landes ist seit diesem Monat das Busfahren gratis, wie Wirtschafts- und Infrastrukturministerin Kadri Simson am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP sagte. Die Regierung wolle damit die Landflucht stoppen und die Umwelt schützen.
Das estnische Parlament hatte im vergangenen Jahr beschlossen, den Verbrauch fossiler Kraftstoffe bis 2030 auf dem Niveau von 2012 einzufrieren. »Das heißt, dass wir Wege finden müssen, die Leute zu ermuntern, sich umweltfreundlicher fortzubewegen«, sagte Simson. Kostenlose Busse könnten die Zahl der Pkw reduzieren.
Estland könnte damit ein Vorreiter für kostenlosen öffentlichen Nahverkehr werden. Initiativen, die einen für Nutzer kostenfreien Nahverkehr fordern, gibt es auch in Deutschland. Ein erster Schritt könnte sein Schwarzfahren aus dem Strafgesetzbuch zu streichen.
In der Hauptstadt Tallinn ist der öffentliche Nahverkehr schon seit 2013 kostenlos. Bürgermeister Taavi Aas betont, das Programm sei ein Erfolg, obwohl die Zahl der Pkw in der Stadt seitdem gestiegen ist. Einer Umfrage aus dem vergangenen Jahr zufolge nutzt die Hälfte der Fahrgäste das Angebot öfter, seit es kostenlos ist. AFP/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.