Die Bedrohung

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Bedrohung von Außen, so muss an dieser Stelle festgestellt werden, ist nicht mehr zu leugnen. Sie kam einer Welle gleich über unser Land. Erst schien sie noch weit weg zu sein, dann kam sie immer näher, um schließlich ins Land einzudringen. Die Bedrohung nistete sich in jeden Winkel unserer Häuser ein, selbst vor den intimsten Bereichen machte sie nicht halt.

Schon lange hatten besorgte Bürger vor ihr gewarnt. Sie hatten Petitionen verfasst, Protestbriefe an Politiker geschrieben. In Leserbriefen an Zeitungen taten sie ihre Sorge kund, doch es half alles nichts. Die Politik ignorierte die Bedrohung, und auch die Medien stellten sich taub, taten die Warnungen als Geschrei von überhitzten Wutbürgern ab oder spielten sie - wie manche vermuten - im Auftrag der Regierung herunter.

Die Welle schwappte schließlich in ein Land, das nicht mehr bereit war, sich zu verteidigen, breitete sich aus, erfasste alle und alles. Wir können jetzt nur noch hilflos zusehen, wie sie uns vernichten wird. Keine Linderung unserer Pein ist in Sicht. Die Medien haben aber endlich den Ernst der Lage begriffen. Vor wenigen Tagen titelte eine Berliner Boulevardzeitung: »Die Hitzewelle kommt, um zu bleiben«. jam Foto: Reuters/Stringer

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.