London erhöht Leitzins

Bank of England will zu hoher Inflation entgegenwirken

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London. Zum zweiten Mal seit Beginn der Finanzkrise vor zehn Jahren hat die britische Zentralbank am Donnerstag den Leitzins erhöht. Er steigt um 0,25 Prozent auf 0,75 Prozent, wie die Bank of England mitteilte. Die Entscheidung sei im Rat einstimmig gefallen. Die Bank of England hatte den Leitzins 2009 mitten in der Finanzkrise auf 0,5 Prozent gesenkt. 2016, nach dem Ja der Briten zum Brexit, drückte sie ihn auf 0,25 Prozent. Im November 2017 dann hob sie ihn in einem ersten Schritt wieder leicht auf 0,5 Prozent an.

Die Zentralbank begründete die Zinsanhebung mit der Belebung der Konjunktur im zweiten Quartal von April bis Juni. Der höhere Leitzins sei auch gerechtfertigt, um das Inflationsziel zu erreichen: Die Inflation liegt seit 17 Monaten hartnäckig über den von der Bank angestrebten 2,0 Prozent, weil das Pfund relativ schwach ist und Importe teuer. Dazu kommt seit einigen Monaten der gestiegene Ölpreis. Ein höherer Leitzins erhöht die Kosten für Kredite und macht andererseits das Sparen attraktiver.

Gleichzeitig hob die Bank of England ihre Wachstumsprognose für 2019 trotz des Brexits um 0,1 Punkte auf 1,8 Prozent an. Für dieses Jahr rechnet die Zentralbank weiterhin mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 1,4 Prozent.

Großbritannien tritt Ende März 2019 aus der EU aus. Die Verhandlungen laufen schleppend. Die Wirtschaft des Landes fürchtet daher zusehends einen harten Brexit ohne umfassende Abkommen. AFP/nd

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