So könnte Mission Impossible weitergehen

Vier Vorschläge, wie Agent Ethan Hunt in die Politik eingreifen könnte

Zum sechsten Mal rettet Tom Cruise als Agent Ethan Hunt in »Mission: Impossible« die Welt. Bei der Premiere des fünften Teils hatten wir ein paar Vorschläge für Fortsetzungen unterbreitet. Natürlich hat das arrogante Hollywood sie ignoriert. Deshalb ein erneuter Versuch.

Mission: Impossible - 7: Fußball-WM in Russland. Der Sieg kann Deutschland nur mit einem weltweiten Komplott entrissen werden. »Der Türke«, ein cholerischer Clanchef, lockt zwei deutsche Kicker nach Ankara und zwingt sie zu unzweideutigen Fotos. »Der Russe«, ein Pate mit Pokerface, lässt die deutschen Spieler mit Baldriantee betäuben, so dass sie auf dem Spielfeld einschlafen. Das Ziel: ein Volksaufstand der fußballverrückten Deutschen gegen die Kanzlerin, um am Ende die EU zu zerstören. Agent Ethan Hunt perforiert mit einer nordkoreanischen Atomrakete genau über Berlin die Ozonschicht, was eine gigantische Hitzewelle auslöst, weshalb die Deutschen die Fußballschmach apathisch hinnehmen und nur noch eines wollen: Regen. Die Welt ist gerettet.

Mission: Impossible - 8: »Der Bayer«, ein wahnsinniger Warlord aus dem Voralpenland, will die Kanzlerin stürzen, um am Ende die EU zu zerstören. Er okkupiert ein Ministeramt, zapft eine Leitung für Hochfrequenz-Transaktionen an und verbreitet darüber in rasender Folge Rücktritts- und Rücktrittsrücktrittserklärungen, bis ganz Deutschland unter einem Schleudertrauma leidet. Agent Ethan Hunt lernt jodeln und begibt sich under cover in den Dienst »des Bayern«. In einem günstigen Moment überredet er »den Bayern« zu einer Spritztour auf dem Chiemsee; dort lässt er den Kahn absaufen, rettet »den Bayern« und sperrt ihn im nächsten Ankerzentrum ein. Die Welt ist gerettet.

Mission: Impossible - 9: Dunkle Mächte unterwandern die SPD. Die Kanzlerin soll ihren treuesten Partner verlieren, am Ende soll die EU zerstört werden. Agent Ethan Hunt entdeckt, dass »Andrea Nahles« ein Pflegeroboter ist. Er programmiert ihre Festplatte so, dass sie nach dem Zufallsprinzip Kalauer von Heinz Erhardt ausspuckt. Die Genossen sind entsetzt, die Wähler aber begeistert. Die SPD schnellt nach oben und stabilisiert sich bei 17,317 Prozent, was gerade so für eine Große Koalition reicht. Die Welt ist gerettet.

Mission: Impossible - 10: »Die Briten«, ein störrisches Randvolk, wollen den Brexit, um die Kanzlerin zu stürzen und die EU zu zerstören. Die Sache scheint gelaufen zu sein, da saugt Agent Ethan Hunt mit einem gewaltigen Strohhalm das Wasser aus dem Ärmelkanal. Das wollen »die Briten« sehen, rennen alle zum Strand, das Inselreich bekommt Schlagseite, knallt volle Pulle gegen das europäische Festland und verschmilzt mit Frankreich. Die Welt ist gerettet. Leider ist hinten Schottland abgebrochen, aber das ist der Cliffhanger für Teil 11.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.