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Noch hakt es bei Dynamo

Dresden unterliegt nach schwacher erster Halbzeit bei der Arminina aus Bielfeld mit 1:2

  • Jens Maßlich, Bielefeld
  • Lesedauer: 3 Min.

Eigentlich sollte bei Dynamo Dresden mit dem neuen System alles besser werden. Doch bereits am zweiten Spieltag der noch jungen Saison offenbarte der Fußball-Zweitligist neue und alte Schwächen. »Vielleicht war es die falsche Maßnahme, mit Fünfer- oder Dreierkette zu spielen. Wir werden es in Ruhe analysieren«, erklärte Trainer Uwe Neuhaus auf der Pressekonferenz nach dem 1:2 gegen Arminia Bielefeld am Samstag.

»Dass so ein Spiel kommt wussten wir«, ergänzte der 58-Jährige und verwies darauf, dass das eifrig in der Sommervorbereitung einstudierte 3-4-3-System noch nicht zu einhundert Prozent funktionieren könne. Funktioniert es einwandfrei, sollen Gegner künftig viel investieren müssen, um an den Ball zu gelangen. Zudem soll der dritte Innenverteidiger für mehr Stabilität und Sicherheit in der Defensive sorgen.

Zwei Wochen bleiben den Sachsen bis zum nächsten Ligaspiel, um das System weiter zu festigen. Der nächste Gegner SV Rödinghausen am kommenden Samstag im DFB-Pokal wird für den Praxistest nur bedingt herhalten können.

Neuhaus machte in der Partie gegen Bielefeld vor allem eine taktische Variante sorgen: »Die Umstellung vom dominanten Spiel hin zu Konterspiel dauert natürlich auch eine Zeit. Das müssen die Spieler erst richtig verinnerlichen.« Gegen den Regionalligisten sind die Sachsen als haushoher Favorit wohl vorrangig gezwungen, das Spiel zu machen.

Noch am ersten Spieltag beim Heimerfolg gegen Duisburg wirkte das Dynamo-Spiel gefestigter. Vor allem in der Schlussphase ergaben sich zahlreiche Kontergelegenheiten, die letztlich aber wie schon in der vergangenen Spielzeit nicht genutzt wurden. Doch gegen die sehr gut eingespielte Arminia fand die Neuhaus-Elf in den ersten 45 Minuten offensiv quasi nicht statt. Erst die Rückkehr zum 4-3-3 brachte die Sicherheit zurück und die Sachsen wieder in die Partie. Einziges Manko: Die späten Chancen wurden wieder nicht genutzt.

»Das waren zwei Halbzeiten wie Tag und Nacht«, bilanzierte auch Patrick Ebert, der den verletzten Marco Hartmann im Amt des Kapitäns vertrat. Immer wieder suchte der 31-Jährige das Gespräch mit seinem Trainer an der Seitenlinie, war unzufrieden. »Jeder zweite lange Ball von uns war beim Gegner, das hat uns das Genick gebrochen. In der zweiten Hälfte hatten wir aber mehr Stabilität, da waren wir einer mehr im Zentrum.«

Mit der Umstellung hatte Dynamo mehr Ballbesitz, was auch die eigene Defensive spürbar entlastete. Die Erleichterung war notwendig, denn gegen den Bielefelder Tempo-Fußball wirkte die Abwehr im ersten Durchgang phasenweise überfordert. Zu oft einen Schritt zu spät, kam diese nicht in die Zweikämpfe und konnte mehrfach viel zu einfach überspielt werden. Soll es nicht wieder gegen den Abstieg gehen, gilt es die notwendigen Automatismen schnell zu verfeinern. dpa

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