- Politik
- Webseite "Migrantenschreck"
Anklage gegen Internet-Shop-Betreiber wegen Waffenhandel
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Waffenhandel gegen Betreiber der Webseite »Migrantenschreck«
Berlin. Gegen den mutmaßlichen Betreiber des früheren Internetshops »Migrantenschreck« ist Anklage wegen Waffenhandels erhoben worden. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Berlin am Dienstag mit. Dem 34-Jährigen Mario R. aus Thüringen wird vorgeworfen, zwischen Mai und November 2016 von Ungarn aus über das Internet fast 200 Waffen verkauft zu haben.
Vor allem handelte es sich um Gaspistolen und Gewehre, mit denen gefährliche Hartgummigeschosse abgefeuert werden können. Die Waffen kosteten zwischen 250 Euro und 750 Euro. Der Verdächtige wurde schon vor Jahren der rechtsradikalen Szene zugeordnet.
Die Kunden lebten überwiegend in Deutschland. Gegen sie laufen jetzt ebenfalls Ermittlungen. Mehr als 100.000 Euro Erlös aus den Verkäufen sollen im Rahmen des Strafverfahrens eingezogen werden.
Der Mann war nach jahrelangen Ermittlungen am 28. März 2018 in Budapest festgenommen worden. Die Polizei durchsuchte dann seine Wohnsitze in Budapest und Barcs, einem kleinen Ort an der Grenze zu Kroatien, und beschlagnahmte Computer.
Gegen seine Auslieferung nach Deutschland wehrte sich der Verdächtige. Ungarische Gerichte lehnten die Beschwerde aber ab. Am 28. Juni wurde er ausgeliefert und sitzt seitdem in Berlin in Untersuchungshaft. dpa/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.