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Investitionen statt Niedrigzinsen?
Simon Poelchau über das Wirtschaftswachstum hierzulande und in der Eurozone
Vielleicht sollte Mario Draghi Kurs halten und wie bereits angekündigt den Ausstieg aus der Niedrigzinspolitik wagen. Immerhin mehren sich die Argumente, dass der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) dies tun sollte.
Denn nicht nur in Deutschland wuchs die Wirtschaft diesen Juli mit 2,3 Prozent, sondern auch insgesamt in der Eurozone mit 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Und fast noch wichtiger: Gleichzeitig steigen die Preise wieder kräftiger an. Im Juni und Juli lagen die Inflationsraten in der Währungsunion über dem von der EZB ausgegebenen Ziel von unter zwei Prozent. Zumal Argumente nicht ganz von der Hand zu weisen sind, dass die historisch niedrigen Zinsen der Zentralbanken die Immobilienspekulation hierzulande antreiben und so eine Ursache für die Wohnungsnot und Mietpreissteigerungen in den hiesigen Ballungszentren sind. Dennoch ist die Wirtschaft in der Eurozone vielerorts noch weit vom Vorkrisenniveau entfernt. Griechenland oder Italien sind einfach nicht mit Deutschland zu vergleichen.
Ein Schritt in die richtige Richtung könnte eine gemeinsame Wirtschaftspolitik der Eurozone sein, wie sie durchaus auch von Merkel und Macron diskutiert wird. Doch dafür müssten Paris und Berlin wirklich Geld für öffentliche Investitionen in die Hand nehmen. Mit ihrem anvisierten Minihaushalt für die Eurozone und dem Festhalten am Neoliberalismus wird dies natürlich nichts.
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