Seltsame Wesen
Einem Kaninchen wurde der Kopf abgerissen. War es der Leopardenmensch? »Wer das Gesetz bricht, sagte Moreau ... Mir schien, dass in seiner Stimme ein Anflug von Triumph lag ... geht zurück in das ›Haus des Schmerzes‹, riefen sie alle.« Doch da griff der Leopardenmensch an ...
»Die Insel des Dr. Moreau« - der berühmte Roman von H. G. Wells als Künstlerbuch, illustriert mit Holzschnitten von Nicole Riegert: Angemessen sei das, sagt Oliver Lubrich in seinem begleitenden Essay, weil sich die Titelfigur selbst als Künstler verstünde, als Bildhauer am lebenden Objekt. Das allerdings weiß der Ich-Erzähler Edward Pendrick noch nicht, als es ihn als Schiffbrüchigen auf eine entlegene Insel verschlägt, die von seltsamen Wesen bevölkert ist. Zusammen mit ihm nähert sich der Leser Schritt für Schritt, zögernd einer schrecklichen Entdeckung.
Da ist spannende Lektüre versprochen, die ein Grauen zurücklassen mag, das heute womöglich gar tiefgehender ist als 1896, als der englische Schriftsteller seinen phantastischen Roman veröffentlichte. Denn Experimente an Tieren und Menschen gehören immer mehr zum real Möglichen, zu einer Zukunft, die auch Angst machen kann. I.G.
Nicole Riegert & Herbert George Wells: Die Insel des Dr. Moreau. Aus dem Engl. v. Felix Paul Greve, neu durchgesehen von Christine Mrowietz. Kunstanstifter Verlag, 256 S., geb., 26 €. Abb.: © Nicole Riegert/kunstanstifter
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