#aufstehn vs. #aufstehen

Gemeinnütziger Verein aus Wien fühlt sich von linker Sammlungsbewegung aus Deutschland kopiert

  • Lesedauer: 2 Min.

Wien. Die Bürgerbewegung #aufstehn aus Österreich steht gegen Sahra Wagenknechts linke Sammlungsbewegung #aufstehen auf: Name, Hashtag vor dem Namen, Schriftart und Farben seien von der österreichischen Organisation kopiert worden, sagte die Geschäftsführerin von #aufstehn mit Sitz in Wien, Maria Mayrhofer, am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. #aufstehn erwarte, dass Wagenknecht das Erscheinungsbild bis zur offiziellen Vorstellung ihrer Bewegung am 4. September »entsprechend ändert«.

Das österreichische #aufstehn mit rund 100.000 Unterstützern sei als zivilgesellschaftliche Organisation »von unten« ein gemeinnütziger Verein und parteipolitisch unabhängig, sagte Mayrhofer. »Uns ist es wichtig, öffentlich klarzustellen, dass wir in keinerlei Verbindung zu «Aufstehen» stehen und auch keine Bestrebungen in diese Richtung haben.« Die linke Sammlungsbewegung habe lediglich ein »e« mehr im Namen.

Man habe die Bewegung von Wagenknecht bereits darauf hingewiesen, sagte Mayrhofer. Dort habe man von einem »reinen Zufall« gesprochen - und es sei nichts passiert. »Wir prüfen jetzt Schritte, wie wir dagegen vorgehen können«, sagte die Österreicherin. Für die Unterstützer von #aufstehn sei die Verwechslung problematisch, weil »wir durch dieses nicht rücksichtsvolle Vorgehen in das Fahrwasser einer parteipolitisch ausgerichteten Bewegung kommen.«

Die linke Sammlungsbewegung #aufstehen hat Kopie-Vorwürfe aus Österreich zurückgewiesen. »Die Behauptungen der österreichischen Kampagnenorganisation aufstehn.at, wir hätten das Wort «Aufstehen» oder gar Farbe und Schrift unseres Logos von ihnen kopiert, sind mehr als absurd«, teilte die Initiative der Linksfraktionschefin im Bundestag, Sahra Wagenknecht, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit.

Das Wort »Aufstehen« sei nicht vor wenigen Jahren in Österreich erfunden worden. Zudem sei eine Verwechslungsgefahr ausgeschlossen, weil das österreichische Logo orange und das deutsche Logo rot sei. Auch sei die Schreibweise unterschiedlich. Die österreichische Bürgerbewegung schreibt sich: #aufstehn - ohne Endungs-E.

Die Initiative #aufstehen teilte mit, sie bedauere es sehr, »dass die Kampagnenorganisation aufstehn.at nach etlichen konstruktiven Kontakten und Gesprächen mit uns jetzt einen öffentlichen Streit zu inszenieren versucht. Wir sind nicht daran interessiert.«

Die Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Bundestag, Wagenknecht, hat die Sammlungsbewegung gegründet, um eine überparteiliche linke Mehrheit zu ermöglichen. Die Bewegung soll am 4. September in Berlin vorgestellt werden. Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.