Maas fordert mehr Geld für UN-Palästinenser-Hilfswerk

USA hatte Mittel gekürzt, um Friedensgespräche zu erzwingen

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Wien. Nach der massiven Kürzung der US-Gelder für das Palästinenser-Hilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) die EU-Staaten aufgefordert, mehr Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Die Arbeitsfähigkeit der Organisation stehe »auf dem Spiel«, schrieb Maas nach AFP-Informationen vom Freitag in einem Brief an seine EU-Kollegen. Sie sei besonders im Gazastreifen »ein Schlüsselfaktor für Stabilität«. Ihr Ausfall könne »eine nicht kontrollierbare Kettenreaktion auslösen«.

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge kümmert sich um die drei Millionen palästinensischen Flüchtlinge, die im Zusammenhang mit der Staatsgründung Israels 1948 vertrieben wurden oder geflohen sind. Die USA hatten im Januar ihre Zahlungen an die Organisation deutlich gekürzt. In diesem Jahr soll sie nur 60 Millionen Dollar (48 Millionen Euro) erhalten - nach 360 Millionen Dollar im vergangenen Jahr.

Inzwischen hat das Hilfswerk massive Schwierigkeiten, um etwa den Betrieb hunderter Schulen weiter zu finanzieren. US-Präsident Donald Trump will die Hilfen für die Palästinenser so lange zurückhalten, wie diese zu Friedensgesprächen mit Israel bereit sind. Diese hatten ihrerseits nach der Entscheidung, die US-Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, ihre offiziellen Beziehungen zu Washington abgebrochen.

Deutschland hat UNRWA laut Maas dieses Jahr bisher 81 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. »Derzeit bereiten wir die Bereitstellung weiterer substantieller Mittel vor«, schrieb er an die EU-Außenminister, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. Dies werde aber nicht ausreichen, um das aktuelle Defizit von 217 Millionen Dollar (185,6 Millionen Euro) auszugleichen. Deshalb müsse die EU »gemeinsam weitere Anstrengungen unternehmen«. AFP/nd

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