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Kämpfe in Tripolis: Rund 400 Häftlinge fliehen aus Gefängnis
49 Menschen kamen laut Regierungsangaben letzte Woche bei Kämpfen zwischen Milizen um - Notstand ausgerufen
Tripolis. Durch das Chaos in der libyschen Hauptstadt Tripolis ist rund 400 Häftlingen die Flucht aus einem Gefängnis gelungen. Wegen neuer Kämpfe sei unter den Häftlingen eine Meuterei ausgebrochen, teilte die libysche Polizei am Montagmorgen mit. Um das eigene Leben nicht zu gefährden, habe das Wachpersonal sie ziehen lassen müssen.
In Tripolis kommt es seit einer Woche immer wieder zu Kämpfen zwischen rivalisierenden Milizen. Eine vereinbarte Waffenruhe hielt nur kurz. Das Gesundheitsministerium berichtete, 49 Menschen seien ums Leben gekommen und 129 verletzt worden. Die Regierung rief den Notstand aus. Dieser diene dem Schutz der Zivilbevölkerung
Seit dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht in Libyen ein Bürgerkriegschaos. Zahlreiche bewaffnete Gruppen bekämpfen sich gegenseitig. Die international anerkannte Regierung in Tripolis konnte ihren Einfluss kaum über die Hauptstadt hinaus ausdehnen. Sie konkurriert mit einer Regierung im Osten des Landes. Beide werden von schwerbewaffneten Milizen unterstützt. dpa/nd
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