Katholiken fordern Widerstand

Zentralkomitee-Präsident nennt AfD rechtsradikal und nicht wählbar

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken hat an Bürgerinnen und Bürger appelliert, die AfD nicht zu wählen: »Ich rufe zum übergreifenden Widerstand aller freiheitlich-demokratischen Kräfte auf«, sagte Thomas Sternberg der »Neuen Osnabrücker Zeitung« vor den Landtagswahlen in Bayern und Hessen im Oktober. »Es muss unmissverständlich deutlich werden: So etwas wählen wir nicht, so etwas wollen wir nicht.«

Sternberg verglich die derzeitige Situation mit der Endphase der Weimarer Republik. Damals habe es auch eine Partei gegeben, die Ungeheuerlichkeiten in die Parlamente getragen habe. »Nun haben wir wieder eine Partei, die in Umfragen bei 17 Prozent liegt und die Parallelen zum Nationalsozialismus aufweist«, so Sternberg, der als Präsident des Zentralkomitees der Katholiken rund 23 Millionen Menschen vertritt. Die AfD sei mittlerweile eine »rechtsradikale Partei«.

Die Politik könne das Problem nicht durch die Übernahme rechter Parolen lösen. Auf Bundesebene ist insbesondere der Innenminister und Chef der Christlich-Sozialen Union, Horst Seehofer, mit seiner Forderung nach Härte gegenüber Geflüchteten nach rechts gerückt.

Nach seiner Einschätzung der Proteste und rechtsradikalen Aufmärsche in Chemnitz gefragt, wies er der Politik die Verantwortung zu. Bei den Demonstrationen gehe es nicht nur um dumpfen Nationalismus. Vielmehr müsse man prüfen, warum sich manche Menschen abgehängt fühlten und fragen, wie Ängste geschürt würden und damit Politik gemacht werde. Auch der Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki erklärte: »Wer durch menschenverachtende Propaganda und rechtslastige Sprüche Stimmung macht - der ist Mittäter und auf gar keinen Fall eine Alternative für Deutschland«. nd Seiten 3 und 5

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.