Werbung

UN befürchten Massenflucht in Idlib

Syrien: 900 000 Menschen könnten betroffen sein

  • Lesedauer: 2 Min.

Genf. Zehntausende Menschen sind laut UNO bereits vor der eskalierenden Gewalt in dem syrischen Rebellengebiet Idlib geflohen. Seit Anfang September sei ein deutlicher Anstieg der Luftangriffe und des Artilleriebeschusses durch das Assad-Regime und seine Verbündeten auf das letzte große Rebellengebiet zu verzeichnen, erklärte der Regionale UN-Koordinator für Syrien, Panos Moumtzis, am Donnerstag in Genf. Seitdem seien 38 300 Menschen von dort geflohen. Vor der befürchteten Regierungsoffensive stellen sich die Vereinten Nationen auf eine neue Massenflucht ein. 900 000 Menschen könnten betroffen sein, so Moumtzis,

Die Regierung hatte in der Region im Nordwesten zuletzt Truppen zusammengezogen. Sie will - mit Unterstützung ihrer Schutzmacht Russland - nach eigenen Angaben das ganze Land wieder unter ihre Kontrolle bringen. In der Region ist die mit dem Terrornetzwerk Al Qaida verbundene Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) sehr stark, die sich früher Al-Nusra-Front nannte. Nach Angaben des UN-Vermittlers Staffan de Mistura hat die Gruppe rund 10 000 Kämpfer in Idlib. Bei einem Treffen der humanitären Taskforce in Genf habe ein russischer Diplomat zugesichert, es werde alles getan, um noch eine friedliche Lösung zu finden, sagte Moumtzis. Gleichwohl bereiteten sich die humanitären Helfer aber auf alle Eventualitäten vor - auch auf den Einsatz von Giftgas. Die UN hätten bereits die GPS-Koordinaten von 235 Krankenhäusern, Schulen, Nahrungsmittellagern und Flüchtlingscamps an alle Konfliktbeteiligten kommuniziert und hoffen so, Angriffe zu verhindern. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.