- Wissen
- Bildungslexikon
Politische Bildung
Politische Bildung. Politische Bildungsarbeit orientiert sich am Grundsatz des mündigen Bürgers. Träger der politischen Bildung ist nicht nur die Erwachsenenbildung, sondern sind auch die Schulen. Unterricht in Politik, Ökonomie, Gesellschaft und Geschichte stehen deshalb in den Lehrplänen. In der Erwachsenenbildung trägt politische Bildung zur öffentlichen Meinungsbildung bei.
Die Idee zur politischen Bildung ist eng verknüpft mit der Entstehung der attischen Demokratie um das 5. Jahrhundert v. Chr. Der Politiker, Feldherr und Philosoph Xenophon legte mit der Kyrupädie eine Schrift über den als »idealen Herrscher dargestellten persischen Großkönig Kyros II« vor und pries diesen als Vorbild. Nach Aristoteles und Cicero sollte die politische Erziehung der Festigung des Staates dienen. Im Mittelalter orientierte politische Bildung dann wieder auf die Vorbildfunktion der Herrscher. Furore machte im 9. Jahrhundert die »Vita Karoli Magni« des fränkischen Gelehrten Einhard über Karl den Großen.
Der Gedanke einer politischen Bildung als Voraussetzung gesellschaftlicher Teilhabe aller existiert erst seit Beginn der Neuzeit. So hielt 1642 die Schulordnung »Gothaischer Schulmethodus« für den »Realienunterricht« in Elementarschulen die Thematisierung der Landes- und Gemeindeverfassung und Einweisung in Pflichten der Untertanen wie der Obrigkeit fest. Zum Ende des 18. Jahrhunderts mahnten Reformschulen, »Inhalte zu Gesellschaft und Staat nicht zu vergessen«. Erst mit Einführung der Schulpflicht erreichte politische Bildung eine breite Bevölkerungsschicht. tgn
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!