Sport ist weit mehr als die Bundesliga

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: 2 Min.

Mit einem neuen Sportgesetz und mehr Fördermitteln will die SPD die Herzen der Sportler gewinnen. Rund 300 Sportler und Sportfunktionäre kamen am Dienstagabend zu einem Empfang im Landtag, darunter die 17-jährige Leni Freyja Wildgrube. Sie ist U18-Europameisterin im Stabhochsprung. Bei dem Empfang verkündete Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), die Sportförderung werde um zwei Millionen Euro auf 19 Millionen erhöht, und das Sportstätten-Investitionsprogramm »Goldener Plan« werde darüber hinaus intensiver fortgesetzt. Woidke dankte den Sportvereinen für den ehrenamtlichen Einsatz und ihre Leistungen bei der Integration von Flüchtlingen. Viele Flüchtlinge seien ein Teil der Gemeinschaft geworden.

SPD-Fraktionschef Mike Bischoff kündigte an, dass es demnächst im Bildungsministerium einen Sportbeauftragten geben werde, womit der hohe Stellenwert des Sports betont werde.

Die für den Sport zuständige Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) bekannte, bei ihr persönlich komme der Sport im Moment zu kurz. Das neue Amt fordere sie doch sehr, und mehr als eine Zehnerkarte im Fitnessstudio und eine Radtour nach Werder/Havel seien bisher nicht drin gewesen. »Das ist ausbaufähig«, gestand sie. Ihr gefalle, dass in Brandenburg nicht nur über die Fußballbundesliga gesprochen werde, wenn es sich um den Sport drehe.

Der Landessportbund zähle knapp 348 000 Mitglieder, informierte dessen Präsident Wolfgang Neubert. Das seien zirka 5000 Mitglieder mehr als vor einem Jahr und rund 15 000 mehr als vor zwei Jahren. Auch 64 000 Rentnerinnen und Rentner seien Mitglied.

In den Tischgesprächen danach wurde aber auch darauf verwiesen, dass Brandenburg mit einem derartigen Sportleranteil im nationalen Vergleich deutlich im hinteren Bereich liegt. Nach wie vor fehlten Sport- und Hallenkapazitäten. Neubert lobte die Erfolge brandenburgischer Sportler bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, doch »haben wir noch Reserven«, unterstrich er. Dieser Seitenhieb galt nicht zuletzt den Sportschützinnen und Sportschützen Brandenburgs, die in den vergangenen Jahren keine Medaillen mehr gewonnen hatten.

Mit Genugtuung verwies der Präsident auf die Geschichte der Sportschulen. Deren Bestand sei nach der Wende gefährdet gewesen, doch zum Glück habe sich die Landesregierung eines Besseren besonnen. Heute sei Brandenburg mit seinem Verbundsystem Schule-Leistungssport bundesweit »Vorreiter«. Da könnten sich »andere eine dicke Scheibe abschneiden«, sagte Neubert. Er setze hinzu: »Das werden die aber nicht erreichen.«

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