- Politik
- Kampf um den Hambacher Forst
Hacker legen RWE-Website lahm
Hacker schicken massenhaft Anfragen an Internetauftritt des Energiekonzerns
Berlin. Unbekannte haben die Internetseite des Energiekonzerns RWE lahmgelegt. Die Website des Unternehmens war am Montag zeitweise gar nicht oder nur schwer zu erreichen. RWE habe Strafanzeige gegen unbekannt gestellt, bestätigte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP.
Demnach handelte es sich bei der Attacke um einen sogenannten Denial-of-Service-Angriff, bei dem massenhaft Anfragen an Internet-Server geschickt werden, um diese zum Zusammenbruch zu bringen. Die Attacke habe lediglich der Internetseite gegolten, sagte die Sprecherin. Andere Systeme seien nicht betroffen gewesen. IT-Spezialisten des Unternehmens seien damit beschäftigt, das Problem zu lösen.
Ein Hinweis auf die Angreifer könnte ein vor einigen Tagen veröffentlichtes YouTube-Video sein, in dem gedroht wird, die Server des Energiekonzerns anzugreifen, sollte RWE nicht die Rodung des Hambacher Forstes einstellen. Das Video ist in der Ästhetik der Hackergruppe Anonymous gehalten und wurde im YouTube-Kanal Anonymous Deutsch veröffentlicht.
Am Montag hatte die Polizei nach einer mehrtägigen Pause die Räumung von Baumhäusern im von Kohlegegnern besetzten Hambacher Forst fortgesetzt. Umweltaktivisten blockierten am Montag eine Kohlebahn und unterbrachen so die Kohlezufuhr von zwei nahegelegenen Kraftwerken.
Ein Lehrstück in Sachen Radikalisierung
7.500 Menschen waren am Sonntag im Hambacher Forst. Die Polizei bringt mit ihrer Taktik immer mehr Menschen dazu, sie zu ignorieren.
Der Energiekonzern RWE will den Hambacher Forst ab Mitte Oktober roden, um den Braunkohletagebau Hambach zu erweitern. In der vergangenen Woche hatte die nordrhein-westfälische Landesregierung die Räumungen ausgesetzt, nachdem ein Journalist bei einem Unfall gestorben war. Agenturen/nd
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