Justiz ermittelt zu einem Tod 1971 im Kinderheim
Bad Freienwalde. Mehr als 30 Jahre nach der Schließung des DDR-Durchgangsheims Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland) ermittelt die Staatsanwaltschaft zu einem ungeklärten Todesfall. Es geht um einen Jugendlichen, der 1971 starb, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) am Mittwoch sagte. Bislang werde in diesem einen Fall ermittelt, dazu laufe ein Todesermittlungsverfahren. Das Heim der DDR-Jugendhilfe wird wegen der vergitterten Fenster und der Schikanen im Erziehungssystem auch als Kindergefängnis Bad Freienwalde bezeichnet. Wie viele Kinder von 1968 bis zur Schließung 1987 dort waren, ist nicht bekannt. Die Landtagsabgeordnete Heide Schinowsky (Grüne) sagte: »Es ist wichtig, dass die Staatsanwaltschaft den jetzt vorgelegten Hinweisen auf Tötungsdelikte nachgeht.« Im November 2017 wurde ein Mahnmal enthüllt. Bei diesem Anlass hatte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) betont: »Wir müssen dieses Kapitel unserer Geschichte aufarbeiten und dürfen dabei nichts klein oder schön reden.« dpa/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.