Unsinnig und menschenfeindlich

Marie Frank über Sanktionen gegen Hartz IV-Empfänger

  • Marie Frank
  • Lesedauer: 1 Min.

Ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, Teilhabe am kulturellen Leben - Für Hartz IV-Empfänger sind diese Dinge keineswegs selbstverständlich. Wird aber der ohnehin schon mickrige Regelsatz auch noch um mehr als hundert Euro gekürzt, wird es existenzbedrohlich.

Insbesondere dann, wenn die Sanktionen Kürzungen der Kosten der Unterkunft betreffen. Die Miete wird schließlich nicht weniger, nur weil das Amt weniger Geld überweist. Als Folge droht Wohnungs- oder gar Obdachlosigkeit - und das nur, weil die Betroffenen einen Termin versäumt haben.

Nun kann man darüber streiten, ob Sanktionen überhaupt dazu geeignet sind, die Menschen wieder in Arbeit zu bringen - denn genau das soll das neoliberale Hartz IV-Regime mit seinen Drangsalierungen ja eigentlich erreichen. Viele Experten bezweifeln das und fordern Hilfe statt Strafe.

Doch Hartz IV-Empfänger sind keine Bittsteller, sie haben soziale Rechte. Dazu gehört das Recht auf Wohnung, Nahrung und Kleidung ebenso wie das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard. Und diese Rechte sind nicht verhaltensabhängig - Wer das nicht glaubt, kann das im UN-Sozialpakt nachlesen, den Deutschland ratifiziert hat. Die massenhaft verhängten Sanktionen sind also nicht nur unsinnig und menschenfeindlich, sondern auch rechtlich äußerst fragwürdig.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -