Malaysia will Todesstrafe abschaffen
Mehr als 1200 Menschen in Malaysia droht die Vollstreckung der Todesstraf wegen Drogenhandel, Terrorismus, Verrat oder anderer Verbrechen
Kuala Lumpur. Malaysias Regierung will die Todesstrafe abschaffen. Das Parlament wird am kommenden Montag darüber beraten, wie malaysische Medien am Mittwoch berichteten. Geplante Hinrichtungen seien aber zunächst ausgesetzt worden.
Obwohl die Debatte noch aussteht, ist sich der für Justiz zuständige Minister Liew Vui Keong seiner Sache ziemlich sicher: »Die Todesstrafe wird abgeschafft. Punkt«, sagte er den Berichten zufolge vor Studenten an einer malaysischen Universität. »Wir müssen das noch prüfen und die Ansichten aller anhören. Aber so, wie es heute aussieht, lautet die Entscheidung, die Todesstrafe abzuschaffen«, wurde das Regierungsmitglied weiter zitiert.
Menschenrechtler begrüßten das Vorhaben. Es sei eine »erstaunliche Ankündigung«, schrieb etwa Amnesty International Malaysia auf Twitter. Die Menschenrechtler hatten das Land noch am Mittwoch zum Internationalen Tags gegen die Todesstrafe wegen der Verhängung von Todesurteilen gegen Arme und Minderjährige kritisiert. Derzeit droht laut lokalen Medienberichten noch mehr als 1200 Menschen in Malaysia die Vollstreckung der Todesstrafe. Sie wurden wegen Drogenhandel, Terrorismus, Verrat oder anderer Verbrechen verurteilt. dpa/nd
Lesen Sie weitere aktuelle Meldungen im nd-Ticker.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.