• Repression gegen Pressefreiheit

Tolu reist zu ihrem Prozess in die Türkei

Journalistin steht gemeinsam mit ihrem Ehemann wegen des Vorwurfs der Verbreitung terroristischer Propaganda und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vor Gericht

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt. Die wegen Terrorpropaganda in der Türkei angeklagte Journalistin Mesale Tolu wird am Dienstag an ihrem Prozess in Istanbul teilnehmen. Dies bestätigte Tolu am Montag in Neu-Ulm dem epd. »Diese nicht leichte Entscheidung wurde in Absprache mit meinen Anwältinnen getroffen«, sagte Tolu, die deutsche Staatsbürgerin ist. Zuletzt hatte Tolu für die linke Nachrichtenagentur Etkin News Agency (Etha) in der Türkei gearbeitet.

Die Türkei wirft der Journalistin terroristische Propaganda und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vor. Die 1984 in Ulm geborene Tochter kurdischer Eltern wurde im April 2017 bei einer Razzia in ihrer Wohnung in Istanbul festgenommen und saß in Untersuchungshaft. Am 26. August durfte sie nach siebenmonatiger Haft und anschließender Ausreisesperre die Türkei verlassen und ist seitdem wieder in Deutschland.

»Ich will an der Seite meines Mannes gemeinsam für seine Ausreise und unseren Freispruch bereitstehen«, sagte Tolu. Sie werde diese Woche wieder zurückreisen. Die Journalistin steht gemeinsam mit ihrem Mann, Suat Corlu, vor Gericht. Mit ihnen sind 25 weitere Menschen angeklagt.

Seit dem Putschversuch im Juli 2016 geht der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan mit massiven Repressionen gegen Kritiker vor. Die Türkei gehört zu den Ländern mit den meisten inhaftierten Journalisten weltweit. Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht das Land auf Rang 157 von 180 Staaten. epd/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -