Von den Grünen links überholt

Alina Leimbach zur Kehrtwende der SPD in Sachen Hartz IV

  • Alina Leimbach
  • Lesedauer: 1 Min.

Das Projekt #SPDerneuern läuft. Und zwar endgültig in Richtung fünf Prozent. Noch am Wochenende hatte Parteichefin Andrea Nahles im Zuge des Erneuerungsprozesses gesagt: »Wir werden Hartz IV hinter uns lassen.« Doch nur wenige Tage später entpuppt sich das als hohle Phrase. Wie sonst erklärt sich die Aussage des vermeintlichen Parteilinken Ralf Stegner, der den Vorstoß der Grünen zum Thema »Hartz IV abschaffen« von rechts kritisiert? Grünen-Chef Robert Habeck hatte gefordert, dass Grundsicherung und Arbeitssuche entkoppelt sein sollen. Das findet Stegner Quatsch. Er sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: »Jeder, der arbeiten kann, der muss auch arbeiten.«

Doch eine echte Reform - gar eine Abschaffung von Hartz IV - muss eben nicht nur Sanktionsfreiheit und höhere Beträge garantieren, sondern die Grundsicherung tatsächlich zu dem machen, was der Begriff eigentlich besagt. Eine Absicherung, die unkonditional, also auch unabhängig vom Schlangesstehen für den nächsten prekären Leiharbeitsjob oder die nächste sinnlose Maßnahme, gezahlt wird.

Wer Hartz IV abschaffen will, muss diese »Grundsicherung« von den Jobcentern lösen. Diese sollten sich vielmehr auf das konzentrieren, worauf es ankommt: Unterstützung und Förderung statt Repression. Die Wähler werden diese Mogelpackung bald durchschauen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.