Verdacht der AfD-Hetze in KZ-Gedenkstätte erhärtet

  • Lesedauer: 1 Min.

Oranienburg. Der Verdacht der Volksverhetzung und Holocaustleugnung, der sich gegen eine Besuchergruppe der AfD in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen richtet, hat sich erhärtet. Die bisherigen Ermittlungen hätten den Verdacht bestätigt, sagte Oberstaatsanwalt Wilfried Lehmann am Mittwoch. Dies sei aber nur ein Zwischenstand der noch laufenden Ermittlungen. Zuvor hatte das ZDF-Journal »Frontal 21« berichtet. Nach Angaben von Lehmann sollen Mitglieder dieser Gruppe als Teilnehmer einer Führung unter anderem die Existenz von Gaskammern in Abrede gestellt haben. Weitere angebliche Aussagen aus der Besuchergruppe heraus würden noch überprüft. Ein Großteil der Besuchergruppe sei bereits identifiziert worden, sagte der Oberstaatsanwalt. »Aufgabe der Ermittlungen ist es nun, Äußerungen auf ihre Strafbarkeit zu untersuchen und diese einzelnen Besuchern zuzuordnen«, erläuterte Lehmann. Die Besuchergruppe aus dem Wahlkreis der Bundestagsabgeordneten Alice Weidel (AfD) war im Juli der Gedenkstätte verwiesen worden. Teilnehmer hatten zuvor Tatsachen zum Massenmord in Abrede gestellt, erklärte Gedenkstättensprecher Horst Seferens danach. Weidel selbst war nicht anwesend. Nach Angaben der Gedenkstätte ist es schon mehrfach zu solchen Vorkommnissen gekommen. In diesen Fällen werde das pädagogische Programm sofort abgebrochen. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.