Werbung

LINKE wirft Bundesbildungsministerin »ärgerliche Realitätsverweigerung« vor

Anja Karliczek (CDU) will Elternschaft gleichgeschlechtlicher Paare untersuchen lassen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Politiker von Grünen und LINKEN haben Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) für Äußerungen zur Homo-Ehe und zu Kindern mit homosexuellen Eltern scharf kritisiert. Die LINKEN-Abgeordnete Doris Achelwilm sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Donnerstagsausgaben, dass Karliczek die Lebensbedingungen von Kindern mit gleichgeschlechtlichen Eltern nicht ausreichend erforscht sehe, sei eine »ärgerliche Realitätsverweigerung«. Karliczek kleide »Vorurteile in unsachgemäße Scheinargumente«.

Gesellschaft und Wissenschaft würden ausreichend Belege liefern, dass es Kindern aus sogenannten Regenbogenfamilien nicht schlechter gehe als anderen. Auch Karliczeks Aussage, dass die Einführung der »Ehe für alle« nicht ausreichend gesellschaftlich debattiert worden sei, sei »diskriminierender Unsinn«, sagte Achelwilm. »Die 'Ehe für alle' konnte 2017 im Bundestag deswegen beschlossen werden, weil die Mehrheit der Bevölkerung längst dafür war.«

Der Grünen-Abgeordnete Sven Lehmann warf der Ministerin eine »hinterwäldlerische Haltung« vor. Karliczek habe »offenbar die letzten Jahrzehnte geschlafen«, sagte Lehmann den Funke-Zeitungen. Es gebe zahlreiche Studien über Kinder gleichgeschlechtlicher Elternpaare.

Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) wies Karliczeks Äußerungen zurück. »Schon heute belegen Studien, dass sich Kinder in homosexuellen Partnerschaften genauso gut entwickeln wie in Familien mit Mutter und Vater«, sagte Giffey den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland am Donnerstag. »Was zählt, ist, dass sich Menschen liebevoll um ihre Kinder kümmern. Kinder brauchen ein gutes Familienklima und gute Beziehungen zu denen, die für sie sorgen.«

Karliczek hatte sich in einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv für eine Langzeitstudie zur Frage ausgesprochen, welche Auswirkungen gleichgeschlechtliche Elternschaft auf Kinder hat. Es gehe um die Frage »ändert es grundsätzlich etwas«. Zugleich kritisierte sie, die »Ehe für alle« sei überstürzt eingeführt worden. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.