- Politik
- Sahra Wagenknecht
»Aufstehen« zieht kaum AfD-Mitglieder an
Wagenknecht: Bis zu 100 Unterstützer hätten angegeben, in der Rechtspartei organisiert zu sein / Mehrheit sei LINKE-Mitglied
Berlin. Die von Sahra Wagenknecht initiierte linke Sammlungsbewegung »Aufstehen« zieht auch Mitglieder und Wähler der AfD an. Bis zu 100 Unterstützer*innen hätten angegeben, AfD-Mitglieder zu sein, erklärte die Linksfraktionschefin im Bundestag. Ihnen werde nahegelegt, die Parteimitgliedschaft aufzugeben, »weil das mit dem, was in unserem Gründungsaufruf steht, nicht vereinbar ist«. Deutlich größer sei die Überschneidung mit möglichen AfD-Wähler*innen. »Das sind ja nicht nur Hardcore-Rassisten, sondern viele Leute, die wütend sind, denen es nicht gut geht«, sagte Wagenknecht weiter. »Wir wünschen uns, sie für 'Aufstehen' zu gewinnen.« Die Bewegung erreiche Milieus, in denen auch die AfD Erfolg habe.
100 Tage nach der Gründung hat »Aufstehen« laut Wagenknecht rund 167.000 Unterstützer*innen. Rund 80 Prozent davon hätten angegeben, parteilos zu sein. Rund 11.000 seien Linksparteimitglieder, gut 5000 SPD-Mitglieder und etwa 1000 Grüne.
Noch sei »Aufstehen« keine schlagkräftige Bewegung, so Wagenknecht - dafür brauche man ein Mindestmaß von Struktur oder einen Auslöser wie bei den Protesten der »Gelbwesten« in Frankreich. Im kommenden Jahr solle es aber Aktionen geben. »Unser Ziel ist ein Frühjahr des sozialen Protests.« Unter anderem werde debattiert, vor das Kanzleramt zu ziehen und dort mit sozialen Forderungen Druck zu machen. »Jeder, der etwas sozial verändern will, muss sich wünschen, dass Menschen auf die Straße gehen«, erklärte die Linkspolitikerin. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.