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Wrecking balls
In einem Sketch der TV-Sendung »Tonight Show« kritisiert die Sängerin Miley Cyrus auf eine witzige Art den Text des Weihnachtsliedes »Santa Baby«
In der Weihnachtszeit gab es nicht nur leckeres Essen, sondern auch neues Futter für einen alten Disput: Können Hollywoodstars ernsthaft linke Politik betreiben oder dient das bloß ihrer Selbstvermarktung? Nach Beyoncés feministischen Songs und Pamela Andersons linksradikaler Bewertung der Gelbwesten-Proteste hat sich kürzlich auch Popsängerin Miley Cyrus politisch positioniert. Bekannt geworden war die Frau aus Tennessee mit dem Nummer- 1-Hit »Wrecking ball«, was »Abrissbirne« heißt. Will sie nun das Patriarchat niederreißen?
In einem Sketch der TV-Sendung »Tonight Show« kritisiert Cyrus auf eine witzige Art den Text des Weihnachtsliedes »Santa Baby« aus dem Jahr 1953. Ihr missfalle etwa die Zeile »Lieber Weihnachtsmann, bitte leg mir einen Zobelpelz unter den Baum«, da sie Veganerin sei. Der Moderator versucht wenige Sekunden vor ihrer Gesangseinlage, sie von Textänderungen abzuhalten. Doch dann beginnt schon die Musik. Und Cyrus trällert: »Santa, ich brauche keine schicken Juwelen. Ich habe etwas anderes vor.« Die Herren auf der Bühne, Mark Ronson und Jimmy Fallon, schauen verdattert. Zuckersüß singt die 26-Jährige: »Ich will keine Geschenke mehr auspacken, ich kann mir mein Zeug verdammt noch mal selbst kaufen.«
Auch wenn sie damit wohl nicht für alle Frauen spricht, trifft sie in der nächsten Strophe den Nagel auf den Kopf: »Lieber Santa, der beste Freund eines Mädchens ist gleiche Bezahlung« - also gleich wie von Männern. Ob sie angesichts der Arbeitsbedingungen von Frauen als nächstes eine feministische Gewerkschaft gründet? Cyrus haucht indes sanft ins Mikrofon: »Hör auf mich zu unterbrechen, wenn ich rede, und schick’ mir gefälligst keine Bilder mehr von deinem ...« Sie meint Penisfotos, die Frauen sich nicht gewünscht haben. Cyrus würde es zudem lieben, wenn ihr bei der Arbeit nicht an den Po gefasst würde. Der Kontrast zwischen lieblicher Weihnachtsmelodie und harter Kampfansage ist genial. Wie zuträglich das dem Feminismus ist, wird sicher diskutiert werden.
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